Rheinische Post Krefeld Kempen
Liebfrauenschule: Bildungspolitik im Fokus
Mülhausener Schüler diskutierten mit den Landtagskandidaten. Da ging es unter anderem um Digitalisierung G 8/G 9 und Inklusion.
MÜLHAUSEN Den Auftrag, vernünftige Bildungspolitik zu machen, haben rund 100 Schüler, Eltern und Lehrer der Liebfrauenschule Mülhausen jetzt den vier Landtagskandidaten mit auf den Wahlkampfweg gegeben. Kurz vor der Wahl am 14. Mai stellten sich Dr. Marcus Optendrenk (CDU), Tanja Jansen (SPD), Dietmar Brockes (FDP) und René Heesen (Grüne) den Fragen der Schüler-Moderatoren Jonas Rose (17) und Nick Lorenz (18) und der Gäste im Pädagogischen Zentrum des Gymnasiums.
„Gut, dass es solche Foren noch gibt“, bedankte sich Dietmar Bro- ckes für die Gelegenheit, das Parteiprogramm präsentieren zu können und mit jungen Menschen in Kontakt zu treten. Während Brockes und Optendrenk bereits Mitglied im NRW-Parlament sind, wollen Jansen und Heesen das jetzt schaffen. Entsprechend forsch und angriffslustig gaben sich die beiden Vertreter, deren Partei die rot-grüne Landesregierung stellt. Der Kempener Heesen attackierte den Brüggener Brockes: „Was Sie sagen, ist populistisch.“Und die Nettetalerin Jansen schaffte in den zur Verfügung gestellten 60-Sekunden-Statements fast doppelt so viele Worte wie die anderen Drei. Nach einem Warmup zum Thema Sicherheitspolitik, das alle Vier im Prinzip mit der Aussage „Wir brauchen mehr Polizei und durchgehend besetzte Wachen“quittierten, kamen die Themen aufs Tapet, die den meisten Zuhörern auf den Nägeln brannten: Digitalisierung, Ausstattung der Schulen, G8/G9, Inklusion. Hier wurden die Gesichter der Politiker mit zunehmender Dauer des zweistündigen Forums nachdenklicher. Schüler, aber auch erfahrene Lehrer und aufgewühlte Eltern signalisierten klar und differenziert, dass G8 eine verlorene Schülergeneration hinterlassen habe und auch der von Rot-Grün angepeilte neue Weg eines Mixes G17 „Chaos und Bürokratie“erzeugen werde.