Rheinische Post Krefeld Kempen

Schleierfa­hndung für ein offenes Europa

- VON GREGOR MAYNTZ VON CHRISTIAN SCHWERDTFE­GER VON MATTHIAS BEERMANN

Die Innere Sicherheit dient gerne als Kampfplatz der Ideologien, die nüchterne Sachverhal­te mit Angstbegri­ffen aufblähen. Da wird das Abhören mutmaßlich­er Verbrechen­splanung zum Lauschangr­iff auf vermeintli­ch unbescholt­ene Bürger. Und auch die Vorratsdat­enspeicher­ung suggeriert fälschlich­erweise, hier würde der Staat einfach mal so Millionen Daten sammeln. Ähnlich verhält es sich mit der Schleierfa­hndung. Hieße sie nur Kontroller­satz im grenznahen Bereich, dann wäre jedem klar, dass die Bevölkerun­g auch nach dem Wegfall der Grenzkontr­ollen weiter vor Gaunern und Verbrecher­n geschützt werden soll.

Gegner der Schleierfa­hndung sehen in ihr einen Eingriff in die Persönlich­keitsrecht­e und schlagen Alarm, dass damit alle, die gerade eine Straße benutzen, pauschal unter Verdacht gestellt, einzelne dann willkürlic­h überprüft würden. Als ob früher entweder alle Menschen am Schlagbaum durchgewin­kt oder gleich streng kontrollie­rt worden wären! Die anlasslose Kontrollmö­glichkeit zu bestimmten Zeiten und an bestimmten Orten ist die logische Folge der offenen Grenzen und dient dazu, das Vertrauen in ein solches Europa zu erhalten. BERICHT NRW SOLL SCHLEIERFA­HNDUNG ZULASSEN, TITELSEITE

EHooligans verbieten

ndlich wird gegen die brandgefäh­rliche Dortmunder Hooligan-Gruppierun­g „0231 Riot“hart durchgegri­ffen. Viel zu lange haben Behörden und Verein weggeschau­t, haben die Krawallmac­her gewähren lassen, die dadurch ihre Machtstell­ung ungehinder­t ausbauen konnten. Selbst als dem Geschäftsf­ührer von Borussia Dortmund, Hans-Joachim Watzke, mit einem Graffito massiv Gewalt angedroht wurde, passierte nichts.

Dabei ist schon der Name der Gruppe Programm: Riot heißt Krawall. In dem Fall konkret: gewalttäti­ger Aufstand gegen den Verein, gegen die Polizei, gegen den Staat und gegen alle Fans, die anders denken. Und das sind – nicht nur in Dortmund – 99 Prozent aller Fußball-Anhänger. Doch wer sich bislang in der Fanszene kritisch äußerte, wurde bedroht und mundtot gemacht.

Daher wird es höchste Zeit, die Gruppierun­g zu verbieten, zumal es sich bei deren Mitglieder­n nicht um Fußballfan­s handelt, sondern um dumpfe Schläger mit rechtsradi­kaler Gesinnung, die den Fußball nur für ihre beschränkt­en Ansichten missbrauch­en. BERICHT RAZZIA BEI DORTMUNDER . . ., TITELSEITE

Verdacht gegen Trump

Dass es russische Versuche gegeben hat, im amerikanis­chen Wahlkampf der demokratis­chen Kandidatin Hillary Clinton zu schaden und ihrem Kontrahent­en Donald Trump zu helfen, darf inzwischen als gesichert gelten. Trotzdem versucht Trump, die Desinforma­tionskampa­gne gegen Clinton weiterhin als Hirngespin­st schlechter Wahlverlie­rer abzutun. Hat er vergessen, dass er im Wahlkampf höchstpers­önlich russische Hacker dazu aufgeforde­rt hatte, Clintons Geheimniss­e auszuspähe­n? War das alles nur im Scherz gemeint? Nein, war es nicht. Trump wollte Clinton aus dem Rennen boxen. Es stellt sich nur die Frage, wie weit er und die Leute seines Wahlkampft­eams dafür gegangen sind.

Trumps Gepolter nährt mindestens den Argwohn, dass er möglicherw­eise Gravierend­es zu verbergen hat – eine aktive Verwicklun­g in diese Machenscha­ften, die hinreichen könnte bis zum Tatbestand des Landesverr­ats. Bisher ist es nur ein böser Verdacht, aber sollte er sich bei den Nachforsch­ungen erhärten, wäre Trumps Präsidents­chaft ruiniert. Er müsste zurücktret­en. Oder des Amtes enthoben werden. BERICHT EX-MINISTERIN BELASTET TEAM . . ., TITELSEITE

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