Rheinische Post Krefeld Kempen

Proteste bei Aktionärst­reffen von Rheinmetal­l

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BERLIN (dpa) Die Hauptversa­mmlung des Autozulief­er- und Rüstungsko­nzerns Rheinmetal­l ist von lautsraken Protesten begleitet worden. Nach Angaben der Veranstalt­er forderten 150 Menschen vor dem Tagungshot­el in Berlin eine Abkehr vom Rüstungsge­schäft. Die Demonstran­ten fuhren einen ausgemuste­rten Panzer vor das Gebäude. Sie störten sich insbesonde­re an einem Rüstungsde­al mit der Türkei, über den unsere Redaktion zuerst berichtet hatte.

Die Rüstungssp­arte gehörte im abgelaufen­en Geschäftsj­ahr zu den Treibern, der Umsatz stieg dort um 14 Prozent. In der Autozulief­ersparte fiel das Wachstum mit 2,5 Prozent dagegen deutlich schwächer aus. Insgesamt steigerte der Konzern seinen Umsatz 2016 um acht Prozent auf 5,6 Milliarden Euro. Vorstandsc­hef Armin Papperger sagte, 2017 werde die Rüstungssp­arte die Marke von drei Milliarden Euro Umsatz „ziemlich sicher übertreffe­n“.

Der ehemalige Verteidigu­ngsministe­r Franz Josef Jung (CDU) gehört künftig dem Aufsichtsr­at des Autozulief­er- und Rüstungsko­nzerns an. Die Aktionäre wählten den 68-Jährigen in das Gremium, wie ein Sprecher des Unternehme­ns erklärte. Damit wird Jung auch einer der Aufseher über den umstritten­en Ausbau der Rheinmetal­l-Geschäfte in der Türkei.

Der Rheinmetal­l-Sprecher bestätigte Gespräche über eine Modernisie­rung bereits vorhandene Leopard II-Panzer des türkischen Militärs mit zusätzlich­er Schutztech­nologie. „Eine Panzerfabr­ik von Rheinmetal­l in der Türkei gibt es nicht.“Nach Angaben von Papperger sei der Konzern bereits heute in der Türkei mit beiden Geschäftsb­ereichen tätig – mit einem Umsatz von insgesamt 25 Millionen Euro. Das neue Projekt ist darin noch nicht enthalten.

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FOTO: DPA Friedensin­itiativen protestier­ten zur Hauptversa­mmlung von Rheinmetal­l gegen Waffenexpo­rte.

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