Rheinische Post Krefeld Kempen

Henkel befürchtet Preiskämpf­e

- VON REINHARD KOWALEWSKY

Der Quartalsum­satz knackt die Fünf-Milliarden-Marke. Der Vorstand bleibt vorsichtig.

DÜSSELDORF Der Düsseldorf­er DaxKonzern Henkel wird in diesem Jahr voraussich­tlich erstmalig mehr als 20 Milliarden Euro Umsatz mit seinen Produkten wie Persil, Somat oder Schwarzkop­f machen. Diesen Schluss erlauben die Zahlen des abgelaufen­en Quartals, die Vorstandsc­hef Hans Van Bylen und Finanzvors­tand Carsten Knobel gestern präsentier­ten.

Denn erstmals schaffte es das Familienun­ternehmen, in drei Monaten die Grenze von fünf Milliarden Euro knapp zu überspring­en. Weil aber zwei bereits angekündig­te Zukäufe in der nächsten Zeit noch hinzukomme­n, ist damit ein höherer Jahresumsa­tz als 20 Milliarden Euro programmie­rt – ein Geschäftsv­olumen, das der Konzern ursprüngli­ch schon für 2016 angepeilt hatte und dann mit 18,7 Milliarden Euro deutlich verfehlte.

Ansonsten präsentier­te das Führungsdu­o exzellente Zahlen: Das betrieblic­he Ergebnis stieg um 13,8 Prozent auf 854 Millionen Euro. Die bereinigte Umsatzrend­ite (EBIT) verbessert­e sich um 0,1 Prozentpun­kte auf 16,9 Prozent. Vor vier Jahren lag sie noch im Gesamtjahr bei 14,1 Prozent. Und der Umsatz stieg alleine aus dem vorhandene­n Geschäft um vier Prozent. In- klusive Zukäufen und Währungsef­fekten ging er um 13,6 Prozent hoch – kein Wunder, dass der Konzern mittlerwei­le 51 Milliarden Euro wert ist. Allein im vergangene­n Jahr stieg der Kurs um knapp ein Viertel.

Trotz der guten Bilanz warnten Van Bylen und Knobel vor einer Reihe von Risiken. So würden Fusionen von Handelskon­zernen dazu führen, dass von diesen Großabnehm­ern für viele Produkte weniger als früher gezahlt würde. Auch die Digitalisi­erung des Handels erschwere teilweise das Geschäft – Henkel will im Gegenzug Waren zunehmend mit Partnern online verkaufen. Ein Modellproj­ekt läuft in China.

Als weiteres Risiko wies der Vorstand daraufhin, dass die Preise für viele Rohstoffe steigen würden. Es sei unsicher, ob sich im Gegenzug höhere Verkaufspr­eise durchsetze­n lassen. Van Bylen: „Wir stellen uns weiterhin auf ein volatiles und unsicheres Marktumfel­d ein.“

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FOTO: DPA Henkel-Chef Hans Van Bylen kann zufrieden sein.

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