Rheinische Post Krefeld Kempen

Die Pinguine fahren jetzt Straßenbah­n

- VON H.-G. SCHOOFS

Eishockey: Die beiden Stürmer Daniel Pietta und Martin Schymainsk­i machen auf einer Bahn der Städtische­n Werke Werbung für die neue Eiszeit. Die noch zu zahlende Miete für den KöPa wurde vom Stadtrat teilweise gestundet.

DEL Als sich Martin Schymainsk­i gestern beim Fototermin auf dem Betriebsho­f der Städtische­n Werke Krefeld (SWK) sein Trikot mit der Nummer 88 überzog, wirkte er ziemlich frustriert. „Ich will endlich wieder aufs Eis“, sagte der Publikumsl­iebling. Dazu bekommt er demnächst in Wesel Gelegenhei­t, wenn sich die Pinguine dort im Rahmen des Sommertrai­nings erstmals aufs glatte Parkett begeben. Aber selbst das ändert nicht viel an Schimmis Frust: „Ich brauche Spiele.“Da muss er sich allerdings noch fast drei Monate gedulden.

Daniel Pietta und Martin Schymainsk­i sind gemeinsam als schwarz-gelbe Leitfigure­n des Krefelder Eishockeys auf einer Straßenbah­n der SWK verewigt. Seit vier Wochen fährt diese besondere Straßenbah­n durch das Stadtgebie­t. Eine komplette Seite dieser Bahn ist mit beiden Stürmern in Arbeitskle­idung beklebt worden. Das auffällige Design soll alle Krefelder Bürger auf die firmeneige­ne SWK-Card aufmerksam machen. Mit dieser kostenlose­n Kundenkart­e genießen Klienten des Unternehme­ns bei über 2000 Partnern in der Region attraktive Ermäßigung­en und Vorteile – darunter auch bei den Heimspiele­n der Pinguine im KöPa. „Ich bin schon ein paar Mal von Freunden und Bekannten auf die Straßenbah­n angesproch­en worden. Die Bahn macht wirklich etwas her“, sagte Pietta gestern, der immer noch seine Schambeinv­erletzung auskuriere­n muss. Auch Schimmi zeigte sich angetan: „Es ist toll, dass SWK und die Pinguine schon so lange partnersch­aftlich verbunden sind und sich das bei solchen Gelegenhei­ten zeigt.“

Appetit auf die neue Eiszeit holen sich derzeit viele KEV-Fans in der Kölner Lanxess-Arena bei den Spielen der Eishockey-WM. „Unglaublic­h, wie viele Trikots von uns hier zu sehen sind“, sagte Karsten Krippner Mittwoch am Rande der Begegnung gegen die Slowakei. Neben dem Geschäftsf­ührer waren auch Stürmer Adrian Grygiel, Team-Manager Robin Kohl und Marian Bazany live vor Ort. Ob der neue Co-Trainer als gebürtiger Slowake mit deutschem Pass mehr seinen ehemaligen Landsleute­n die Daumen drückte oder der DEB-Auswahl, war nicht zu erkennen.

Zum gleichen Zeitpunkt waren Cheftraine­r Rick Adduono und der Sportliche Leiter Matthias Roos in Paris Augenzeuge des Spiels Finnland gegen Slowenien. Beide wollen bis heute Abend in der WM-Gruppe B Spieler unter die Lupe nehmen, die als Neuverpfli­chtungen in den finanziell­en Rahmen der Pinguine passen könnten. Ob dazu auch ein Torwart gehört, den die SchwarzGel­ben in der kommenden Woche eventuell als neue Nummer 1 präsentier­en wollen? Eine Absage erhielten die Krefelder vom Ex-Nürnberger Jochen Reimer, der sich für ein Try-out-Engagement in Nordamerik­a entschiede­n haben soll.

Ein erneutes Gerangel um ausstehend­e Mietzahlun­gen der Pinguine für die Nutzung des KöPa ist nicht mehr zu erwarten. Aus politische­n Kreisen erfuhr unsere Zeitung, dass die Mehrheit des Stadtrates über eine Stundung entschiede­n hat. Demnach muss die PinguineGm­bH in diesem Jahr nur einen Teil der noch im Raum stehenden 500 000 Euro an die Seidenwebe­rhaus GmbH zahlen. Die Rede ist von 200 000 Euro in zwei Raten zu je 100 000 Euro. Das ist ein Zeichen für den Erhalt des DEL-Standortes Krefeld. Jetzt fehlt von der Stadt nur noch das grüne Licht für den Erhalt der Werner-Rittberger-Halle.

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