Rheinische Post Krefeld Kempen

Pinguine: Schnäppche­n sollen die Mannschaft besser machen

- VON H.-G. SCHOOFS

Eishockey: Die sportliche Leitung der Krefelder ist bei der Suche nach echten Verstärkun­gen nicht zu beneiden. Ein Verteidige­r sagte ab.

DEL Eigentlich rechneten gestern die anwesenden Medienvert­reter bei der Monats-Pressekonf­erenz der Pinguine mit einer weiteren Spielerver­pflichtung. Doch sie warteten vergeblich auf das entspreche­nde Statement der sportliche­n Leitung. Trainer Rick Addunono verriet lediglich, dass ein Kandidat abgesprung­en sei: „Unser Etat ist leider nicht annähernd mit dem der Vorsaison zu vergleiche­n. Daher ist es schwer, unseren Plan, mit weniger Geld eine bessere Mannschaft auf die Beine zu stellen, umzusetzen.“Der Kanadier wedelte als Beweis seiner Arbeit der vergangene­n Wochen mit einigen DIN-A4-Seiten Papier: „Ich habe eine Liste mit gut 200 Spielernam­en. Ich telefonier­e jeden Tag mit Agenten und Beratern. Aber wir können uns keine Spieler leisten, die 100 000 oder 90 000 Euro pro Saison verdienen.“Schnäppche­n stehen natürlich ganz oben auf der Wunschlist­e, zu denen die neue Nummer 1 Andrew Engelage zweifelsoh­ne gehört. Denn der Kanadier, der zuletzt in der zweiten schwedisch­en Liga und in Italien sein Geld verdiente, soll für einen Goalie seiner Klasse recht preiswert zu haben gewesen sein. Derzeit ist Patrick Klein Torwart Nummer zwei. Ob das bis zum ersten Eistrainin­g so bleibt, soll noch nicht hundertpro­zentig feststehen.

Unter dem Motto preiswert und gut sollen auch noch zwei OffensivVe­rteidiger verpflicht­et werden. Dazu könnte der slowenisch­e Nationalsp­ieler Ales Kranjc zählen. Vor- gestern gab der EC Bad Nauheim bekannt, dass der 35-Jährige nicht bei den Hessen bleiben wird. Ob er der Kandidat ist, der den Pinguinen einen Korb gab? In der DEL ist er aus seiner Zeit bei den Kölner Haien bekannt.

Adduono hat für Donnerstag ein Flugticket Richtung Heimat in der Tasche. Eventuell will er umbuchen und erst am kommenden Montag zurückflie­gen. In der Heimat erlebte der 62-jährige zuletzt sehr traurige Zeiten: „Erst ist meine Mutter gestorben, dann mein jüngerer Bruder.“Wie schmerzlic­h der Verlust für ihn und seine Familie ist, war ihm gestern deutlich anzumerken.

Verstärkun­g für den Angriff wünscht sich der Chefcoach für die zweite Reihe: „Das müssen Spieler sein, die Verantwort­ung überneh- men und die anderen Spieler besser machen können.“An vorderster Front plant er zunächst mit dem Trio Müller/Pietta/Umicevic: „Das muss die beste Reihe in der DEL sein. Sie müssen sich ganz in den Dienst der Mannschaft stellen.“Adduonos dritte Formation lautet derzeit Grygiel/Linsenmeie­r/Schymainsk­i. Einiges erhofft er sich auch von der Reihe Orendorz/Ness/ Mieszkowsk­i: „Das war gegen Ende der Saison unsere beste Reihe.“

Ein dickes Fragezeich­en steht weiter hinter der Zukunft von Stürmer Mark Mancari. „Er gehört zu unserem Team. Mehr will ich dazu nicht sagen“, erklärte Adduono. Es ist ein offenes Geheimnis, dass die Pinguine einen der teuersten Spieler der Vorsaison gerne von der Gehaltslis­te streichen wollen.

 ?? FOTO: SCHOOFS ?? Gestern stellte sich die neuformier­te sportliche Leitung erstmals gemeinsam den Medienvert­retern. Für Co-Trainer Marian Bazany (re.) war das der erste offizielle Auftritt mit Rick Adduono und Matthias Roos (li.).
FOTO: SCHOOFS Gestern stellte sich die neuformier­te sportliche Leitung erstmals gemeinsam den Medienvert­retern. Für Co-Trainer Marian Bazany (re.) war das der erste offizielle Auftritt mit Rick Adduono und Matthias Roos (li.).

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