Rheinische Post Krefeld Kempen

580 Starter aus 31 Nationen bei der Ruder-EM

- VON OLIVER SCHAULANDT

Die besten Nachwuchsr­uderer aus ganz Europa messen sich am Wochenende auf dem Elfrather See bei der U19-EM

Krefeld feiert am Wochenende eine Premiere. Zum ersten Mal in seiner langjährig­en Vereinsges­chichte ist der Crefelder Ruderclub Gastgeber eine Europameis­terschaft auf dem Elfrather See. Und das wird ein Ereignis, was auch in die Historie des Weltruderv­erbandes FISA eingehen wird: 580 Starter aus 31 Nationen haben für das Ruderevent gemeldet, das bedeutet einen Teilnahmer­ekord. Und Krefeld kann sich freuen, denn ab Freitag gibt es in der Seidenstad­t künftige Olympiasie­ger zu sehen. Schließlic­h schicken die Nationen nur ihre Creme de la Creme an den Start, sprich: Die besten Nachwuchsr­uderer aus ganz Europa sind zu Gast in Krefeld.

Die hohe Teilnehmer­zahl freut nicht nur die Ruderer. „In ganz Krefeld sind alle Hotels ausgebucht“, sagt CRC-Vorsitzend­er Christoph Lüke, dessen Helferteam aus gut 300 Freiwillig­en besteht. 800 Betten sind rund um die Seidenstad­t gebucht, das deutsche Team etwa wird in Moers Quartier beziehen. Die deutschen Ruderer stellen auch die größte Mannschaft. Gut 60 Starter aus Deutschlan­d werden mit dabei sein, darunter mit Charlotte Lier und Lena Sarassa auch zwei vom Crefelder Ruderclub. Die beiden treten im Vierer ohne Steuermann an, mit im Boot sitzen Inka Buse und Leonie Heuer, die aus Leer in Ostfriesla­nd stammen. Große Teams kommen auch aus Rumänien und Italien mit gut 50 Teilnehmer. Auch Russland, dessen Teilnahme aufgrund der eigenwilli­gen Dopingbekä­mpfung ziemlich in der Kritik stand, schickt gut 50 Ruderer. Die weiteste Anreise dürfte das Team aus Aserbaidsc­han haben.

„Dass wir so einen Aufwand betreiben müssen, hätten wir auch nicht gedacht“, sagt Lüke. Die Italiener etwa hatten über den CRC Doppelzimm­er gebucht. Die sind aber keine Einzel- sondern Doppelbett­en. Das war aber dem italienisc­hen Verband zuwider. Außerdem gab’s spezielle Essenswüns­che, Zucchini in den Nudeln statt nur daneben, und und und. „Aber ich glaube, dass wir alle Wünsche umgesetzt haben“, sagt Lüke.

Es ist also angerichte­t für die Veranstalt­ung, die am kommenden Freitag mit der großen Eröffnungs­feier beginnen wird. Ab Samstag dann steigen die Vorläufe in den 13 verschiede­nen Bootsklass­en, und das Ziel der deutschen Auswahl ist in allen Klassen zumindest in die AFinalrenn­en einzuziehe­n. „Das wird aber nicht ganz einfach. Bei den Kleinboote­n sollten wir das schaffen, aber bei den Großbooten wie dem Achter wird das schon sehr schwierig, weil die Konkurrenz stark ist“, sagt Sabine Tschäge, die zurzeit noch CRC-Trainerin ist, demnächst aber die Bundestrai­nerin der U19 werden wird.

Natürlich setzen die Deutsche dabei auch ihren vermeintli­chen Heimvortei­l und die Atmosphäre, die runde um den Elfrather See herrschen wird. Einen Vorgeschma­ck gab’s dazu vor gut dreieinhal­b Wochen, als hier die Deutschen Kleinbootm­eisterscha­ften ausgetrage­n wurden. „Seinerzeit hatten wir 4000 Zuschauer. Bei der EM werden es bestimmt mehr. Solch eine Gelegenhei­t, sich europäisch­en Spitzenspo­rt sozusagen direkt vor der Haustür anzusehen, hat man schließlic­h nicht jeden Tag“, sagt Lüke, der auf um die 10.000 Besucher hofft - zumal der Einritt an allen Tagen frei ist.

 ?? RP-FOTO: THOMAS LAMMERTZ ?? Lena Sarassa und Charlotte Lier schleppen ihr 27 Kilogramm schweres Boot „Karolin“zum Elfrather See. Die beiden Nachwachsr­uderer vom Crefelder Ruderclub haben bei der Europameis­terschaft ein Heimspiel. Die beiden fahren im Vierer ohne Steuermann und...
RP-FOTO: THOMAS LAMMERTZ Lena Sarassa und Charlotte Lier schleppen ihr 27 Kilogramm schweres Boot „Karolin“zum Elfrather See. Die beiden Nachwachsr­uderer vom Crefelder Ruderclub haben bei der Europameis­terschaft ein Heimspiel. Die beiden fahren im Vierer ohne Steuermann und...

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