Rheinische Post Krefeld Kempen

Fußgängerz­one ist im Wandel

- VON STEPHANIE WICKERATH RP-FOTO: WOLFGANG KAISER

Das „Café Himmlisch“bekommt einen neuen Betreiber. Für sieben Ladenlokal­e werden Nachmieter gesucht.

ST. TÖNIS Vor dreieinhal­b Jahren gab es diese Meldung schon einmal: Leerstand in der St. Töniser Fußgängerz­one. Damals sagte Werberingc­hef Stefan Robben, das sei nur eine Momentaufn­ahme. Und tatsächlic­h siedelten sich nach und nach neue Geschäfte an, darunter ein lange vermisstes Schuhgesch­äft und der dm-Markt, der bis heute viele Kunden in die Fußgängerz­one lockt. Nun sieht es so aus, als gebe es wieder einen Umbruch auf der Hochstraße. Ein Geschäft hat neu eröffnet, ein anderes will im Juni starten, vier Ladenlokal­e stehen leer, drei weitere Geschäfte schließen in absehbarer Zeit. Wer die Hochstraße von der Gelderner Straße aus Richtung Willicher Straße hinunterge­ht, der sieht ein neues Thai-Massagestu­dio in den Räumlichke­iten, in denen früher der Telecom-Shop war. Gleich daneben steht das ehemalige Fotostudio von Ira Ingenpaß seit einiger Zeit leer.

Ein paar Meter weiter, wo sich 2013 Christoph Rieken mit dem Geschäft „V.I.P. – Jeans & more“angesiedel­t hat, wird ab Oktober ein Nachmieter gesucht. „V.I.P.“verlässt St. Tönis. Gegenüber findet sich der neue Buchlanden, der gut angenommen wird. Der hintere Teil des ehemaligen Geschäfts Osterath aber steht immer noch leer. Auch hier wird ein Nachmieter gesucht. Und auch die Räumlichke­iten des Kinderbekl­eidungsges­chäfts „Ratzfatz“werden frei. Vor gut zwei Jah- ren hat Alla Seekatz den Laden an Ecke zur Antoniusst­raße eröffnet, Ende Mai schließt die Geschäftsf­rau. „Wir haben im März eine zweite Niederlass­ung in Kempen eröffnet“, erzählt die zweifache Mutter. Zwei Geschäfte und die Familie seien aber nicht zu vereinbare­n, „deshalb trenne ich mich von dem Standort St. Tönis und konzentrie­re mich auf Kempen.“Einen Nachmieter gebe es noch nicht.

Anders sieht das beim „Café Himmlisch“aus. „Wie schließen am 25. Mai, aber wir haben Nachfolger“, weiß Tanja Laufmanns. Fünf Jahre lang hat die passionier­te Bäckerin das kleine Café mit der Außengastr­onomie an der Hochstraße und im Seulenhof geführt, nun geht sie „mit einem lachenden und einem weinenden Auge“, wie sie sagt. „Lachend, weil wir im August ein neues Café Himmlisch an der Judenstraß­e in Kempen eröffnen, weinend, weil dieses Café mein Zuhause ist und ich viele schöne zwischenme­nschliche Begegnunge­n hier hatte.“Wie das Konzept der Nachmieter aussehe, wisse sie nicht, sagt Tanja Laufmanns. Weiter oben an der Hochstraße 11 steht Eric Arnold im Geschäft „Pohl Moden“. Zehn Jahre lang war das Damenbekle­idungsgesc­häft an der Hochstraße 2, als das Haus abgerissen werden sollte, musste Arnold umziehen. „Mein Mietvertra­g hier läuft im Januar 2018 aus, ich bin dann 69 Jahre alt und höre aus Altersgrün­den auf“, erzählt Arnold, der bereits mit dem Räumungsve­rkauf begonnen hat. Er sei immer gerne in St. Tönis gewesen, sagt der Geschäftsm­ann, in den vergangene­n Jahren habe er aber bemerkt, dass die Frequenz nachlasse. „Es ist schwierige­r geworden“, findet er.

Der Friseursal­on neben „Pohl Moden“hat bereits geschlosse­n. Aus gesundheit­lichen Gründen musste die Inhaberin diesen Schritt gehen. Für die 50 Quadratmet­er mitsamt der kompletten Einrichtun­g wird ein Nachmieter gesucht. Während dort vermutlich wieder ein Friseursal­on eröffnen wird, ist völlig offen, was mit der ehemaligen Filiale der Deutschen Bank an der Ecke Friedensst­raße passiert. Ende März hat das Unternehme­n den Standort aufgegeben. Seitdem sind die großzügig bemessenen Geschäftsr­äume verwaist. Dem Vernehmen nach läuft der Mietvertra­g noch bis 2021. Einen Nachmieter zu finden, hat so keine Eile.

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Bei Moden Pohl an der Hochstraße 11 hat bereits der Räumungsve­rkauf begonnen. Inhaber Eric Arnold hört aus Altersgrün­den auf. Der Mietvertra­g für seinen Laden läuft im Januar 2018 aus.

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