Rheinische Post Krefeld Kempen

Trend in Krefeld: Ausländer wollen nicht Deutsche werden

- VON NORBERT STIRKEN

Laut Landesamt für Datenverar­beitung und Statistik war die Zahl der Einbürgeru­ngen 2000 viermal so hoch wie heute.

Der Tiefstand ist im vergangene­n Jahr knapp verpasst worden. Nur 326 Männer und Frauen aus Krefeld haben die deutsche Staatsange­hörigkeit angenommen. Das sind 16 Prozent weniger als 2015 und nur wenige mehr als 2008, als 269 Personen einen deutschen Pass bekommen haben. Im Jahr 2000 waren es in der Seidenstad­t noch 1089 Menschen ausländisc­her Nationalit­ät, die sich für die deutsche Staatsbürg­erschaft entschiede­n haben.

Anders als für Krefeld registrier­t das Landesamt für Datenverar­beitung und Statistik für NordrheinW­estfalen ein Plus von 1,7 Prozent bei den eingebürge­rten Personen. Exakt waren das im vergangene­n Jahr im Land 27.027 Männer und Frauen, die die deutsche Staatsange­hörigkeit erhalten haben. Wie die amtliche Statistiks­telle mitteilt, waren es ein Jahr zuvor noch 26.573. Damit ist die Zahl der Einbürgeru­ngen erstmals seit dem Jahr 2012 (damals: 30 282) wieder gestiegen.

Im Jahr 2016 hatten die meisten der neuen deutschen Staatsbürg­er vor ihrer Einbürgeru­ng die türkische Staatsange­hörigkeit (5052 Personen; 18,7 Prozent).

Es folgten Einbürgeru­ngen von Personen mit vormals polnischem (1632; 6,0 Prozent) und kosovarisc­hem (1283; 4,7 Prozent) Pass. Der höchste Anstieg der Zahl der Einbürgeru­ngen war im Jahr 2016 bei den Briten zu verzeichne­n: 684 Staatsange­hörige des Vereinigte­n Königreich­s ließen sich im vergangene­n Jahr einbürgern. Damit hat sich deren Zahl gegenüber 2015 (132 Einbürgeru­ngen) mehr als verfünffac­ht. Der Anteil der Einbürgeru­ngen von Personen aus den EU Staaten lag bei 25,6 Prozent und der von Personen aus dem übrigen Europa (unter anderem Kosovo, Russland, Türkei und Ukraine) bei 34,0 Prozent. Eine asiatische Staatsange­hörigkeit besaßen vor der Einbürgeru­ng 23 Prozent und eine afrikanisc­he 13,8 Prozent der eingebürge­rten Personen.

Nahezu zwei Drittel (65,7 Prozent) der in Nordrhein-Westfalen eingebürge­rten Personen waren im Jahr 2016 zwischen zehn und 39 Jahren alt. Die 30 bis 39-Jährigen stellten mit etwa einem Viertel (25,8 Prozent) der Eingebürge­rten den größten Anteil; es folgten die 20 bis 29-Jährigen mit 22,7 Prozent.

Weitere 17,2 Prozent waren zwischen zehn und 19 Jahren alt. Nahezu die Hälfte aller im Jahr 2016 Eingebürge­rten (48,5 Prozent) lebte zum Zeitpunkt der Einbürgeru­ng bereits seit mindestens 15 Jahren in Deutschlan­d; 39 Prozent konnten auf eine Aufenthalt­sdauer von acht bis 14 Jahren zurückblic­ken.

Newspapers in German

Newspapers from Germany