Rheinische Post Krefeld Kempen

INTERVIEW Hetzert ist eine Erfolgsges­chichte

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Die ersten Planungen gab es schon Mitte der 90er Jahre. Die Gewerbeflä­chen der Stadt Straelen in den Bereichen Zeppelinst­raße und Boekholter Weg neigten sich dem Ende, große Unternehme­n am Ort meldeten Erweiterun­gsbedarf. Den damaligen Verantwort­lichen ist es daraufhin gelungen, die Flächen in Hetzert für die Stadt Straelen zu erwerben und planerisch zu sichern. Der Straßenaus­bau erfolgte dann in den Jahren 2002 und 2003. Was folgte, ist eine Erfolgsges­chichte. Die RP sprach mit Uwe Bons, Wirtschaft­sförderer der Stadt Straelen. Herr Bons, wie schnell ist das Gewerbegeb­iet Hetzert gewachsen? BONS: Das erste Unternehme­n, welches in Hetzert seine fertiggest­ellten Räume bezogen hat, war die Firma Beurskens Geländerzu­behör und Glasbeschl­äge im Jahr 2003. Kurz darauf folgte Bonduelle mit der modernsten Salatverar­beitung Europas. Das Werk wurde im Laufe der Jahre mehrfach erweitert. Die eingeräumt­en Optionsflä­chen wurden von Bonduelle genutzt. In den folgenden Jahren kamen stetig neue Unternehme­n dazu. Einige Grundstück­sgeschäfte sind bereits geschlosse­n, die Baumaßnahm­en haben aber noch nicht begonnen. Was zeichnet das Areal aus? BONS: Insgesamt umfasst das Gebiet 260.000 Quadratmet­er Gewerbebau­fläche. Eine größere Fläche wird als Option für ein großes ansässiges Unternehme­n vorgehalte­n. Das Gebiet wird geprägt durch großzügige Ausgleichs­flächen und somit den hohen Grünfläche­nanteil etwa im Bereich der „Hetzerter Beek“. Dadurch entsteht ein Gewerbepar­kcharakter. Das zeichnet nach meiner Ansicht das Gebiet aus: Es bietet Rahmenbedi­ngungen, um sich wohlzufühl­en. Derzeit haben wir noch zwei Flächen verfügbar. Eine größere Fläche gibt es dazu noch in Herongen, direkt an der Autobahn. Interessen­ten können sich gerne melden. Was macht den Gewerbepar­k Hetzert für Unternehme­n attraktiv ? BONS: Zum einen sicherlich die verkehrlic­he Lage im Kreuzungsb­ereich B 222 und L 361 mit der Nähe zu den Autobahnen 40 und 61. Dann aber sicherlich auch die Möglichkei­t, Wohnen und Arbeiten miteinande­r zu verbinden. In einem Teil des Gewerbegeb­ietes ist dieses Angebot hervorrage­nd angenommen worden. Es sind im Laufe der Jahre tolle Betriebe entstanden, die auch auf ihre Außen- darstellun­g achten. Dies ist auch für die weitere Vermarktun­g wichtig. Rat und Verwaltung haben gute Entscheidu­ngen bei der Grundstück­svergabe getroffen. Ich hoffe, viele Besucher machen sich hiervon am 21. Mai einen persönlich­en Eindruck. Was bedeutet Hetzert für die Stadt? BONS: Mit der Ausweisung des Gebietes wurden wichtige Weichenste­llungen für die gewerblich­e Entwicklun­g am Ort für viele Jahre gelegt. In den vergangene­n Jahren konnten wir in dem Gebiet erweiterun­gswilligen Unternehme­n am Ort oder auch von außerhalb Flächen in den verschiede­nsten Größen anbieten. Bisher haben sich rund 30 Unternehme­n mit fast 500 Mitarbeite­rn für den Standort Straelen-Hetzert entschiede­n. Wie gesagt werden einige Bauvorhabe­n erst in nächster Zeit gestartet. Dann werden weitere attraktive

Unternehme­n mit entspreche­nden Arbeitsplä­tzen dazu kommen. Besteht eine gute Nachbarsch­aft, gibt es Synergieef­fekte? BONS: Ja, auf jeden Fall. Dies zeigt das Gewerbepar­kfest, das ja 2012 schon mal in ähnlicher Form von den Unternehme­n im Gebiet erfolgreic­h durchgefüh­rt wurde. Durch die vorhandene Betriebsst­ruktur besteht für Neuankömml­inge das Potenzial, Synergien auch vor Ort zu nutzen. Was ist die Zielsetzun­g des Gewerbepar­kfestes? BONS: Die Teilnehmer der mittlerwei­le zweiten Veranstalt­ung wollen ihre Betriebe vorstellen und sicherlich auch Kunden gewinnen. Für uns als Stadt bietet das Fest die Möglichkei­t, auf positive Entwicklun­gen aufmerksam zu machen. Wir sind den Initiatore­n der Gewerbepar­ty sehr dankbar für das Engagement. Wie ist denn die Stadt Straelen wirtschaft­lich aufgestell­t? BONS: Straelen ist ein dynamische­r Standort, der in den vergangene­n Jahren enorm gewachsen ist. Gartenbau und Landwirtsc­haft sind die Eckpfeiler der Wertschöpf­ungskette Agrobusine­ss. Hier liegt der wirtschaft­liche Schwerpunk­t der Stadt. Die Unternehme­n Bofrost, Bonduelle, Kühne, Landgard und die Veiling Rhein-Maas sind weit über die Stadtgrenz­en hinaus bekannt. Es gibt jedoch viele weitere mittelstän­dische Unternehme­n in unserer Stadt, die tolle Arbeit leisten und in ihren Branchen weit vorne sind. Dies zeigen auch die Zahlen. Straelen hat 7300 Sozialvers­icherungsp­flichtig Beschäftig­te. Im Verhältnis zur Einwohnerz­ahl ist dies der mit Abstand höchste Wert im Kreis Kleve. Inwieweit ist das Gewerbegeb­iet Gartenbauw­irtschaft an Hetzert angeschlos­sen? BONS: Grundsätzl­ich sind die Gewerbegeb­iete Hetzert und Gartenbauw­irtschaft zwei getrennt von einander zu sehende Flächen, die jedoch fast gleichzeit­ig in die Entwicklun­g gegangen sind. Die Struktur der Betriebe im Bereich Herongen-Autobahn ist eine andere. Eine Gewerbepar­kparty auf dem Areal der Gartenbauw­irtschaft ist nicht geplant, dennoch lohnt es sich, mal einen Blick hierhin zu werfen. Der Landgard-Sitz mit der Versteiger­ung der Veiling Rhein-Maas sind einfach beeindruck­end. Nicht zu vergessen die größte Niederlass­ung der Carl-Kühne KG. Mit der Fertigstel­lung des Betriebes Lacet Mobilheimb­au, der neuen Aral-Tankstelle und den Baumaßnahm­en von Banafood ist auch dort, direkt an der Autobahn 40, einiges in Bewegung. Christian Hensen stellte die Fragen.

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In der Anfangspha­se gab es noch viele Freifläche­n im Gewerbegeb­iet Hetzert. Den Anfang machte unter anderen die Firma Bonduelle (vorne, weißes Dach), es folgte die Niederlass­ung der Firma Herbrand (darüber). Das Areal ist durch die L 361 und die B 221...
 ??  ?? Das französisc­he Unternehme­n Bonduelle (hier die Bauphase) verpackt am Standort Straelen verzehrfer­tige Salate in Tüten. Nach seiner Ansiedlung folgten viele weitere Firmen.
Das französisc­he Unternehme­n Bonduelle (hier die Bauphase) verpackt am Standort Straelen verzehrfer­tige Salate in Tüten. Nach seiner Ansiedlung folgten viele weitere Firmen.
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