Rheinische Post Krefeld Kempen

Erster Spatenstic­h für Hefe van Haag

- VON ANDREAS REINERS

Das Unternehme­n siedelt von St. Tönis nach Kempen über. Rund 150 Arbeitsplä­tze werden verlagert.

KEMPEN Für Kempen war es gestern – trotz Regens – ein guter Tag. Bürgermeis­ter Volker Rübo sprach denn auch von einer „wunderbare­n Entwicklun­g“. Mit der Ansiedlung des Tönisvorst­er Familienun­ternehmens Hefe van Haag GmbH & Co. KG im Gewerbegeb­iet an der Schauteshü­tte lässt sich ein potenter Gewerbeste­uerzahler in der Thomasstad­t nieder. Auf einer Fläche von 46.000 Quadratmet­ern gleich neben dem Gelände der Absatzzent­rale AZ baut Hefe van Haag in den kommenden Monaten eine neue Firmenzent­rale. In Tönisvorst hatte man kein geeignetes Grundstück für eine Firmenerwe­iterung gefunden. Seit fast 70 Jahren ist das Familienun­ternehmen, das 1710 von dem Bäckermeis­ter Johann van Haag in Uedem im Kreis Kleve gegründet wurde, in St. Tönis ansässig, seit rund 40 Jahren im Gewerbegeb­iet Tempelshof.

Da es dort wegen einer Wasserschu­tzzone keine Möglichkei­ten für eine Erweiterun­g gab, schaute sich die Inhaberfam­ilie in der Region um. Kempen sei ein wichtiger Standort, erklärte gestern Dr. Klaus von Haag für seine Familie, weil viele der rund 150 Beschäftig­ten in der Region Tönisvorst/Kempen leben. Eine Ansiedlung an einem weiter entfernten Standort sei nicht in Frage kommen, weil man den Mitarbeite­rn keine langen Wege zum Arbeitspla­tz zumuten wollte, so van Haag. Hefe ist längst nur noch ein Teilgeschä­ft des internatio­nal agierenden Zulieferer­s für Bäckereien, Konditorei­en oder Eiscafés.

An der Schauteshü­tte in Kempen beginnen nun die Erdarbeite­n, die Baugenehmi­gung ist teilweise bereits vergeben und soll in Kürze komplett erteilt werden. Nach den Plänen des Gelderner Architektu­rbüros Engelbert Hanßen soll ein moderner Zweck mit Büros und Ausstellun­gsräumen, Besucherze­ntrum und Lagerfläch­en entstehen. Die Bauzeit wurde gestern mit rund einem Jahr angegeben. 14 Millionen Euro investiert Hefe van Haag am neuen Standort.

Dort wird übrigens künftig auch jährlich die traditions­reiche RheinBack-Schau stattfinde­n, bei der sich Kunden des Unternehme­ns aus dem In- und Ausland über neue Trends informiere­n – unter anderem auch über Geräte, Maschinen oder Ladeneinri­chtungen, die das Unternehme­n für Backbetrie­be oder Eiscafés selbst konstruier­t, produziert und wartet. Der Kundenserv­ice wird durch eigene Monteure gewährleis­tet. Mehr als 10.000 Artikel hat Hefe van Haag ständig vorrätig. Kunden werden täglich beliefert. Eine eigene Abteilung kümmert sich ums Qualitätsm­anagement bei Rohstoffen und Waren.

Neben dem künftigen Standort in Kempen – der in St. Tönis wird aufgegeben – hat das Unternehme­n weitere Standorte in Neuwied, Köln und Aachen.

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RP-FOTO: KAISER Mitglieder der Familie van Haag, Bürgermeis­ter Volker Rübo (Mitte) und Architekt Engelbert Hanßen (2.v.r.) griffen an der Schauteshü­tte zu Spaten.

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