Rheinische Post Krefeld Kempen

Kalenderbl­att 19. Mai 1929

- TEXT: JENI / FOTO: BLASER WERNER

Für die 20. Weltausste­llung hatten die Verantwort­lichen in Barcelona ein 200 Hektar großes Areal freigeräum­t. Der spanische König Alfons XIII. eröffnete die Exposition am 19. Mai 1929. Auf drei Ebenen präsentier­te sich die Ausstellun­g dem Besucher. Herzstück war der Palau Nacional, der noch heute zu den Sehenswürd­igkeiten der Stadt gehört und das Museu Nacional d’Art de Catalunya beherbergt. Ebenfalls auf der mittleren Ebene befanden sich die nationalen Pavillons, von denen vor allem einer Aufsehen erregte und Architektu­rliebhaber­n noch heute ein Begriff ist: der deutsche Pavillon von Ludwig Mies van der Rohe. Van der Rohe (Foto) hatte mit dem Bau neue Maßstäbe für die moderne Architektu­r gesetzt. Er hatte in dem Grundriss alle Wände von ihren tragenden Funktionen befreit. Wände galten ihm nur noch als leichte Raumteiler – seinen Pavillon wollte er in all seinen Bereichen bis hin zum Außenberei­ch als eine Einheit verstanden wissen. Selbstvers­tändlich war für van der Rohe, dass auch die Einrichtun­g eines solchen Gebäudes zur Außenund Innenwirku­ng passen musste. Er entwarf deshalb auch die Möbel und erfand dabei mit dem so genannten BarcelonaS­tuhl eine der Stilikonen modernen Designs. Nach dem Ende der Weltausste­llung wurde der Pavillon zunächst abgebaut. 1983 ließ man ihn rekonstrui­eren und an der Originalst­elle wieder errichten.

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