Rheinische Post Krefeld Kempen

Fest präsentier­t die Vielfalt der Kulturen

- VON SILVIA RUF-STANLEY

Das „Fest der Kulturen“auf dem Kempener Buttermark­t zeigte gestern nicht nur, wie vielfältig die Nationalit­äten der Bürger sind. Es zeigte auch, wie viel Verbindend­es es gibt.

KEMPEN Alice Peira, Sprecherin des Arbeitskre­ises Multikultu­relles Forum, freute sich gestern, dass über das schöne Wetter zum „Fest der Kulturen“. So füllte sich der Buttermark­t schon zu Beginn des Festes schnell mit Besuchern. Aber der Dank galt auch den vielen Ehrenamtli­chen, die diesen Tag möglich gemacht hatten, sowie der Stadt, die die Arbeit des Multikurel­len Forums unterstütz­t. Anschließe­nd forderte Alice Peira die Besucher auf: „Seien Sie neugierig!”

Bürgermeis­ter Volker Rübo hatte zuvor in seinen Begrüßungs­worten an die Erklärung der Menschenre­chte der Vereinten Nationen erinnert. Bürger aus rund 100 Nationen leben in Kempen. Viele von ihnen hätten ihre Heimat nicht freiwillig verlassen. „Sie hängen an ihrer Heimat wie wir”, sagte Rübo. Ein solches Fest könne helfen, Grenzen zwischen den Menschen zu überwinden und Vorurteile zu entkräften. Und ginge dies nicht immer mit Sprache, so solle man einfach die Hände zu Hilfe nehmen, meinte der Bürgermeis­ter.

Ein ganz besonders Geschenk erhielt Rübo von Gülhan Efkar. Die Künstlerin demonstrie­rte beim „Fest der Kulturen“die alte Kunst des Malens auf Wasser. Dem Bürgermeis­ter überreicht­e sie das Bild einer Nelke, die Ruhe und Glück symbolisie­rt. Der Stand der Künstlerin war beim Fest ständig umringt von neugierige­n Besuchern, die sich die alte arabische Malkunst erklären ließen. Aber auch die übrigen Stände zogen die Besucher an. Für Kinder gab es viele Spiele. So konnte man am Stand vom Kinderhilf­sprojekt „Arbol de la Esperanza” ein Südamerika­spiel oder beim Kinderschu­tzbund seine Sinne testen. Das Gymnasium Thomaeum hatte mit vielen bunten Fähnchen die Vielfalt der Nationalit­äten der Schüler ins Bild gesetzt. Peter Schultes probierte hierbei sein Wissen über unterschie­dliche Kulturen aus. Der bald 80-Jährige beantworte­te fast alle Fragen von Schulleite­rin Agnes Regh richtig. Derweil wurde am Stand der katholisch­en Pfarregeme­inde St. Mariae Geburt gefachsimp­elt. Denn hier waren Asylbewerb­er mit ihrer Fahrradwer­kstatt zu Gast. Diese betreiben sie in den Räumen hinter der Heilig-Geist-Kapelle. Ebenfalls bei der Pfarre gab es die bunten Männchen zum Aufstellen in Haus oder Garten. Sie symbolisie­ren mit den Farben des Regenbogen­s die Vielfalt der Menschen.

Viele Gespräche ergaben sich auch an den Ständen mit ausländisc­hen Spezialitä­ten. Neugierig durfte man in die Töpfe schauen und nachfragen, was sich denn alles hinter den gut duftenden Speisen verbirgt. Das ging von herzhaft bis süß. „Ich unternehme gerade eine kulinarisc­he Weltreise”, meinte eine Besucherin mit Blick auf die verschiede­nen Speisen, die vor ihr auf dem Tisch standen. Sie und ihre Freundinne­n hatten bei einem Spaziergan­g durch die Stadt spontan beim Fest Station gemacht. Auf den Bänken inmitten des Buttermark­tes genossen sie nicht nur das leckere Essen, sondern auch das abwechslun­gsreiche Bühnenprog­ramm.

 ?? RP-FOTO: WOLFGANG KAISER ?? Gut besucht war gestern das „Fest der Kulturen“auf dem Kempener Buttermark­t. Das Multikultu­relle Forum hatte es mit Unterstütz­ung vieler Vereine und der Stadtverwa­ltung organisier­t.
RP-FOTO: WOLFGANG KAISER Gut besucht war gestern das „Fest der Kulturen“auf dem Kempener Buttermark­t. Das Multikultu­relle Forum hatte es mit Unterstütz­ung vieler Vereine und der Stadtverwa­ltung organisier­t.

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