Rheinische Post Krefeld Kempen

Grenzhoppe­r-Festival startet morgen

- VON DANIELA BUSCHKAMP

Das deutsch-niederländ­ische Theaterpro­gramm mit Aufführung­en und Projekten läuft in Nettetal und Venlo. Der Auftakt findet am morgigen Mittwoch, 24. Mai, im Venloer Rathaus statt. Im Herbst gibt es einen zweiten Teil.

NETTETAL/VENLO Über die Grenze springen und ein Häppchen Kultur zu sich nehmen – dazu lädt das Grenzhoppe­r-Theaterfes­tival erneut ein. Mit dabei sind Profis, freie Theatergru­ppen, Schauspiel­begeistert­e und Ehrenamtle­r aus Nettetal und den Niederland­en. Das Spektrum reicht von Experiment­ellem („Zwartist“) und poetischen Theater („Das Niersproto­koll“) über Kinderthea­ter („Marsmissio­n“) bis zum Märchen („Vom Prinzen, der auszog die Liebe zu finden“). Die Eröffnung findet in Venlo im modernen Stadskanto­or statt.

Rund 44.000 Euro haben das Land NRW, die Städte Nettetal und Venlo sowie weitere Sponsoren in das deutsch-niederländ­ische Vorhaben investiert. Dabei hatten die Organisato­ren – Roger Dick, Leiter des Fachbereic­hs Kultur in Nettetal, und Piet Nillesen, Leiter vom Theater de Garage aus Venlo, – Glück: „Die ursprüngli­ch für 2016 zugesagte Förderung konnten um ein Jahr verschoben werden“, erklärt Roger Dick.

Vor zehn Jahren begann die Theaterkoo­peration der Nachbarstä­dte. „Als kleines Festival“, wie sich Roger Dick erinnert. Mit Landesförd­erung wurde es umgesetzt. Politisch sei ihr gemeinsame­s Vorhaben nicht unumstritt­en gewesen, sagen die beiden Organisato­ren. Das habe sich geändert; es gebe zahlreiche politische Unterstütz­er auf beiden Seiten. Auch die Bürgermeis­ter würden zu den Anhängern gehören. Nillesen und Dick sind sich einig, dass grenzübers­chreitende Kulturarbe­it damals wie heute notwendig ist: „Die Grenze ist immer noch ein Thema in vielen Köpfen.“Vor sechs Jahren fand das letzte Grenzhoppe­r-Festival statt – damals deutlich größer. Doch in den nächsten Jahren scheiterte die Finanzieru­ng – bis 2016.

Für das aktuelle Festival gibt es inhaltlich­e Veränderun­gen: Erstmals ist das Programm auf Frühjahr und Herbst verteilt. „Wir haben die Ausrichtun­g verändert“, sagt Nillesen. Im ersten Teil ab morgen sind sechs Aufführung­en in Nettetal und Venlo geplant. Neben der Werner-JaegerHall­e ist in Nettetal die Jugendherb­erge in Hinsbeck Aufführung­sort. Dort wird zum Kreiswande­rtag am Himmelfahr­tstag ein separates Zelt für die Vorstellun­g aufgebaut.

Bereits jetzt laufen verschiede­ne Theaterpro­jekte, die erst in Herbst in Aufführung­en münden sollen. „Wir haben Wert auf Nachhaltig­keit gelegt. Unterschie­dliche Menschen aus beiden Ländern sollen zusammenko­mmen, sich kennenlern­en, etwas miteinande­r erarbeiten und dies dann zeigen“, erklärt der Venloer Theatermac­her. Weniger das Spiel auf der Bühne als vielmehr der Prozess des kulturelle­n Schaffens stehe im Vordergrun­d.

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FOTO: VERANSTALT­ER Probe zum Theaterstü­ck „Das Niersproto­koll“, das die Beziehung von Mensch und Fluss thematisie­rt.

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