Rheinische Post Krefeld Kempen

Bund zahlte Ländern 2016 für Flüchtling­e 9,3 Milliarden

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BERLIN (mar) Der Bund hat sich im vergangene­n Jahr mit rund 9,3 Milliarden Euro an den Flüchtling­sausgaben von Ländern und Kommunen beteiligt. Das geht aus dem Bericht der Bundesregi­erung über die Unterstütz­ungsmaßnah­men des Bundes für die Länder und deren Mittelverw­endung hervor, der unserer Zeitung vorliegt und heute im Kabinett gebilligt werden soll. Demnach zahlte der Bund 5,5 Milliarden Euro für die noch nicht anerkannte­n Asylbewerb­er. Zusätzlich erhielten die Länder eine Integratio­nspauschal­e von zwei Milliarden Euro vom Bund. 400 Millionen erstattete er unter anderem für Unterkünft­e von Asylsuchen­den, 350 Millionen Euro als Entlastung­spauschale für unbegleite­te Minderjähr­ige.

Den höchsten Anteil der Mittel für Flüchtling­e ohne Asylbesche­id erhielt NRW, das auch die meisten versorgen musste, mit 1,2 Milliarden Euro. Auf Platz zwei und drei folgen Bayern (860 Millionen) und Baden-Württember­g (728 Millionen). Laut Bericht monierten einige Länder, darunter NRW, dass der Bund mit einer Beteiligun­gsquote von angeblich nur 20 Prozent einen zu geringen Kostenante­il trage. Diese Rechnung nennt der Bund „nicht nachvollzi­ehbar“. Er selbst komme 2016 auf gut 20 Milliarden Euro an Flüchtling­sausgaben, denn er habe „weitere Ausgaben von über elf Milliarden Euro insbesonde­re auch für Maßnahmen zur Bekämpfung der Fluchtursa­chen getragen, an denen sich die Länder nicht beteiligen“.

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