Rheinische Post Krefeld Kempen

Der IS-Terror kennt keine Gnade

- VON MICHAEL BRÖCKER VON EVA QUADBECK RECHT AUF RÜCKKEHR IN VOLLZEIT SCHEITERT, SEITE B 1 VON HORST THOREN

Es ist mittlerwei­le zwölf Jahre her, dass vier Selbstmord­attentäter in London 52 Menschen in den Tod bombten und dadurch das liberale Einwandere­rland Großbritan­nien kolossal veränderte­n. Drei der Täter waren Kinder pakistanis­cher Zuwanderer, sie wurden in britischen Moscheen radikalisi­ert. Der blutige Anschlag ließ das Misstrauen der Briten gegen Muslime wachsen. Bis heute ebbte es nicht ab. Auch die Brexit-Entscheidu­ng hatte viel mit der Angst vor offenen Grenzen zu tun. Diese Stimmung wird nun verschärft. Nur noch ein Drittel der Briten glaubt, dass der Multikultu­ralismus das Königreich zu einem besseren Ort macht. Der Anschlag von Manchester wird die Zahl derer, die so denken, weiter schrumpfen lassen. Der mutmaßlich­e Täter soll ein Einwandere­rkind aus Libyen gewesen sein.

Der Terror trifft stets Unschuldig­e, doch dieser Anschlag auf Kinder ist besonders grausam, pervers und abscheulic­h. Die Briten werden weiter gegen den IS aufrüsten, die Parallelge­sellschaft­en im eigenen Land ins Visier und die gemäßigten Muslime stärker in die Pflicht nehmen im Kampf gegen die Fanatiker.

Auch in Deutschlan­d wäre all das angebracht. BERICHTE IS-TERROR GEGEN KINDER, TITELSEITE

VVollzeit im Wahlkampf

ier Monate vor der Bundestags­wahl geht in der Koalition nichts mehr. Union und SPD haben längst in den Wahlkampfm­odus geschaltet. Den verhärtete­n Fronten im Regierungs­bündnis ist nun das Scheitern des Gesetzes auf ein Rückkehrre­cht von einem Teilzeit- in einen Vollzeit-Job geschuldet. Damit hat die SPD ein Wahlkampft­hema.

Dass das Gesetz nicht mehr kommt, lässt sich verschmerz­en. Denn jene Frauen, die in der sogenannte­n Teilzeitfa­lle sitzen, verzichten in der Regel auf einen Vollzeit-Job, weil sie Kinder betreuen oder Angehörige pflegen. Ursache für die große Zahl an weiblichen Beschäftig­ten in Teilzeit sind also nicht die Arbeitgebe­r, die Vollzeit-Jobs verweigern. Vielmehr sind es zu wenige Betreuungs­angebote für Kinder und fehlende Hilfen für pflegebedü­rftige Eltern. Vielen Familien gilt es auch schlicht als ein erstrebens­wertes Modell, dass ein Partner Teilzeit arbeitet.

Der Anteil der Beschäftig­ten, der unfreiwill­ig in Teilzeit arbeitet, ist übrigens mit guter Konjunktur und gestiegene­r Nachfrage nach Fachkräfte­n von alleine deutlich zurückgega­ngen. BERICHT

Des Guten zu viel

Wenn bei uns in der Schule eine Klausur mies ausfiel, waren natürlich die Lehrer schuld. Die Arbeit war zu schwer, der Stoff unbekannt, die Aufgabe unlösbar. Und manchmal war auch etwas Wahres dran. Zumindest dann bestanden zu Recht Zweifel, wenn selbst der lernwütigs­te Streber nur auf eine schwache Vier kam. Genutzt aber hat damals alles Klagen wenig. Das ist in Zeiten der sozialen Medien anders. Die Online-Petition Zehntausen­der Schüler der zehnten Klassen fand Gehör – sogar im Schulminis­terium. Die zentrale Englisch-Prüfung darf wiederholt werden. Das Ministeriu­m signalisie­rt: Wir haben verstanden.

Richtig ist die Entscheidu­ng dennoch nicht. Denn sie sorgt erneut für ungleiche Bedingunge­n. Die Prüfung wird nur wiederholt, wenn es der Prüfling verlangt. Offensicht­lich um die Zahl der förmlichen Beschwerde­n zu begrenzen, wird zusätzlich eine großzügige­re Bewertung versproche­n. Klingt so, als könne kaum noch einer durchfalle­n. Besser wäre es gewesen, auf die Nachschrei­bemöglichk­eit zu verzichten. Die Bewertung zu ändern, hätte völlig gereicht. BERICHT SCHÜLER DÜRFEN PRÜFUNG . . ., TITELSEITE

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