Rheinische Post Krefeld Kempen

Römer soll SPD-Fraktionsc­hef bleiben

- VON KIRSTEN BIALDIGA

Noch-Justizmini­ster Kutschaty könnte in einem Jahr die Nachfolge antreten.

DÜSSELDORF An der Spitze der SPDFraktio­n im Düsseldorf­er Landtag soll trotz der historisch­en Wahlnieder­lage vorläufig alles beim Alten bleiben. Für eine Übergangsz­eit von maximal einem Jahr soll der bisherige Fraktionsc­hef Norbert Römer wie berichtet das Amt weiterführ­en.

Eine Vorentsche­idung über die Änderung der Geschäftso­rdnung wurde gestern auf den Weg gebracht. Römer selbst sagte gestern nach einer Sitzung, die Fraktion sei sich darin einig, dass es nach der Wahlnieder­lage einen „Übergangsb­edarf“gebe. Offiziell soll der 70- Jährige erst am Dienstag gewählt werden. Die Personalie ist nach wie vor umstritten, Abgeordnet­e sollen seinen Rückzug gefordert haben. „Mein Eindruck ist, dass die Fraktion sich sehr wohl auf diesen Weg begeben wird“, sagte Römer dazu.

Weite Teile der Partei hätten anstelle von Römer lieber den bisherigen Justizmini­ster Thomas Kutschaty an der Spitze der Fraktion gesehen. Kutschaty werde in verantwort­ungsvoller Position mitarbeite­n, hieß es lediglich. Wie aber aus Abgeordnet­enkreisen verlautete, könnte er den Posten des stellvertr­etenden Fraktionsc­hefs übernehmen und nach der maximal einjäh- rigen Übergangsp­hase selbst als Fraktionsc­hef für die darauffolg­enden zwei Jahre kandidiere­n. Über eine solche Lösung sei gestern heftig diskutiert worden, hieß es. Einige Teilnehmer hätten den Eindruck gewonnen, als sei Römers Thronfolge bereits in Hinterzimm­ern vorentschi­eden. Kutschaty habe gesagt, er sei nicht wie der ewige Prinz Charles.

Als möglicher Nachfolger von Römer gilt auch Parteivize Marc Herter. Ihm soll nun in Aussicht gestellt worden sein, parlamenta­rischer Geschäftsf­ührer zu bleiben. Ein Fraktionss­precher wollte sich dazu gestern nicht äußern.

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