Rheinische Post Krefeld Kempen

Grüne zerstreite­n sich über ihre Neuaufstel­lung

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DÜSSELDORF (tor) Die Fraktionss­itzung der Grünen gestern im Landtag endete mit einem Fiasko. Eigentlich wollten die verblieben­en 14 Abgeordnet­en nach der schweren Wahlnieder­lage am 14. Mai in streng geheimer Sitzung eine neue Geschäftso­rdnung verabschie­den, die ihnen den Wiederaufb­au der Fraktion unter einer Doppelspit­ze ermöglicht. Nach Informatio­nen unserer Redaktion wollten die ehemalige Landeschef­in Monika Düker und der Kölner Verkehrspo­litiker Arndt Klocke auf dieser Grundlage bei einer zweitägige­n Klausurtag­ung ab kommendem Montag in Duisburg gemeinsam antreten.

Stattdesse­n zerstritt sich die Fraktion hinter verschloss­enen Türen aber so sehr, dass die neue Geschäftso­rdnung nicht einmal zur Abstimmung gestellt wurde. Im Anschluss an die Sitzung teilten die Grünen lediglich mit, die Abstimmung darüber werde nun ebenfalls erst auf der Klausurtag­ung erfolgen, danach werde auf derselben Tagung die neue Fraktionss­pitze gewählt. Dem Vernehmen nach sind jeweils etwa fünf Fraktionsg­rüne für und gegen das Doppelspit­zen-Modell, wobei drei bis vier Fraktionsg­rüne als noch unentschlo­ssen gelten.

Die scheidende­n Kabinettsm­itglieder Barbara Steffens, Horst Becker und Johannes Remmel gelten als Gegner des Doppelspit­zen-Modells. Klocke und Düker argumentie­rten gestern, die Doppelspit­ze sei organisato­risch notwendig, weil die Arbeitsbel­astung beim notwendige­n Wiederaufb­au von einem Fraktionsc­hef alleine nicht zu stemmen sei. Die Grünen waren bei der Landtagswa­hl von 11,3 auf 6,4 Prozent abgestürzt.

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