Rheinische Post Krefeld Kempen
Weniger Hundehaufen jetzt in Tönisvorst?
ST. TÖNIS Im September vergangenen Jahres schlug die Stadt Tönisvorst einen neuen Weg ein, um der Problematik Hundehaufen entgegenzuwirken. Sie nutzen das von Burkhard Küppers und Diana Wynen entwickelte Konzept des Miteinanders anstelle von Verboten. Die beiden haben die „Initiative gegen Hundekot in Deutschland“, ighid genannt, ins Leben gerufen, mit der sie für weniger Hundekot ohne Verbote sorgen möchten. In Tönisvorst startete ein Pilotprojekt, das jetzt bei einer ersten Bilanz von Bürgermeister Thomas Goßen und Wolfgang Schouten, Fachbereichsleiter Sicherheit und Ordnung, ein „sehr gut“erhielt.
„Es ist eine besondere Kampagne, denn sie setzt auf ein Miteinander. Wir haben nicht mit Knöllchen gewunken, sondern haben das Bewusstsein der Bürger geschärft und das mit Erfolg. Es gab keine Kritik, vielmehr fühlten sich die Menschen angesprochen“, sagt Goßen. Das Fazit: Hundekot auf Wegen ist sichtlich weniger geworden und gefüllte Hundebeutel finden sich vermehrt in den städtischen Abfallbehältnissen.
Bereits in Sachen Verbesserung der Infrastruktur setzte die Stadt auf die Beteiligung der Bürger. Sie konnten Hotspots angeben, an denen sie sich einen Hundekotbeutelspender mit kostenlosen Tüten wünschten. Es gab knapp 600 Rückmeldungen, und nach einer entsprechenden Auswertung wurden elf dieser Spender neun installiert. „Zudem haben wir die Zahl der Entsorgungsbehälter erhöht. Niemand möchte kilometerlang eine gefüllte Hundetüte mit sich herumtragen“, sagt Schouten. Zehn zusätzliche Abfallbehälter sind das Ergebnis. Die Zahl der Ausgaben von kostenlosen Hundetüten wurde auf 14 Standorte heraufgeschraubt.
„Zum Abschluss gibt es nun noch ein i-Tüpfelchen“, sagt Burkhard Küppers. Menschen im Rollstuhl oder mit Rollator, die mit Hund unterwegs sind und sich nicht bücken können, um die Hundehinterlassenschaft zu eliminieren, können sich in den Bürgerbüros und beim Ordnungsamt kostenfrei einen Hundekotgreifer abholen. Tönisvorst ist einen Weg des Umdenkens gegangen, wobei viele einzelne Puzzlesteinchen ein großes Bild ergeben haben, das Wirkung zeigt. „Wir sind mit dem Gesamtergebnis zufrieden“, betonen Goßen und Schouten. Beide wissen, dass man die Problematik von Hundekot auf den Straßen nie zu 100 Prozent in den Griff bekommen wird, aber dank ighid ist man ein gutes Stück weiter gekommen.
Die Stadt Tönisvorst will auch weiterhin am Ball bleiben. So soll am Donkweg in Vorst nun ein weiterer Tütenspender eingerichtet werden.