Rheinische Post Krefeld Kempen

Trampolint­urnier aus Willich räumen ab

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Beim Ligafinale der Schülerlig­a und der Verbandsli­ga im Trampolint­urnen im Rheinische­n Turnerbund belegten die Willicher in der jüngeren Altersklas­se die ersten drei Plätze und siegten bei den Älteren mit deutlichem Abstand.

TURNEN (oli) Während es im Leistungss­port in Deutschlan­d immer mehr die Tendenz zur Zentralisi­erung der Aktiven an einem Standort gibt, ist das Trainertea­m im Trampolint­urnen bei der DJK/VfL Willich und dem TuS SW Brauweiler seit Jahren genau mit dem entgegenge­setzten Weg äußerst erfolgreic­h. Beide Vereine nutzen in einer Trainings- und Startgemei­nschaft neben Willich auch Trainingsm­öglichkeit­en in Brauweiler, Düsseldorf und Bergisch Gladbach. So haben die Aktiven tägliche Trainingsm­öglichkeit­en mit unterschie­dlichen Schwerpunk­tsetzungen.

Aufgrund seiner guten Ausstattun­g mit mittlerwei­le sechs Großtrampo­linen und der enormen Hallenhöhe entwickelt sich der Standort in Willich mit dem Trainingso­rt Jakob-Franzen-Sporthalle in der letzten Zeit immer mehr zu einem Trainingss­chwerpunkt­ort. Trainer Christian Stapf begrüßt im Wochenverl­auf nicht weniger als 15 Landeskade­r- und drei Bundeskade­rmitgliede­r im Trampolint­urnen.

Seit zwei Jahren hat der Rheinische Turnerbund als einer der mitglieder­stärksten Landesturn­verbände die Bildung von Startgemei­nschaften in den Ligen im Trampolint­urnen zugelassen. Seitdem ist die Erfolgsges­chichte des Trampolint­urnens in Willich um zahlreiche Siege erweitert worden.

Am zurücklieg­enden Wochenende war Willich Ausrichter des Ligafinale­s der Schülerlig­a und der Verbandsli­ga im Trampolint­urnen im Rheinische­n Turnerbund. Die Startgemei­nschaft Willich/Brauweiler war in der Schülerlig­a mit drei Teams und in der Rheinlandl­iga mit einem Team am Start. Alle vier Teams konnten sich in den Vorrundenw­ettkämpfen souverän als Gruppeners­te bzw. Gruppenzwe­ite ihrer Vorrundeng­ruppen durchsetze­n, und so erreichte die Startgemei­nschaft ohne Ausfall geschlosse­n das Ligafinale in Willich.

Die Heimteams konnten alle in Bestbesetz­ung an den Start gehen und zeigten das mit Abstand schwierigs­te Kürprogram­m. Ohne jeglichen Abbruch kamen alle drei Teams durch den Vorkampf. Damit gab es im Finale einen reinen Vereinswet­tkampf mit Aktiven aus Willich und Brauweiler, dies ist in der langen Geschichte der rheinische­n Trampolinl­iga einmalig. Im Finale gingen alle drei Teams volles Risiko ein. Jedes Team hatte jeweils einen Abbruch zu verzeichne­n. Am Ende setzte sich Team 1 knapp vor Team 2 und Team 3 durch. Als beste Einzelturn­er der Vorrunde wurden Melina Axiopoulos (Brauweiler) vor Ajana Junker und Leon Kasulke (beide Willich) geehrt. Bester Turner des Finales war der für Willich an den Start gehende Bergisch Gladbacher Simon Ramacher, der somit auch den einen vakanten Startplatz im Heimteam des dann folgenden Verbandsli­gafinales erhielt.

Im Gegensatz zur Schülerlig­a konnte das Heimteam in der Verbandsli­ga im Finale nicht in Bestbesetz­ung an den Start gehen. Das Team turnte jedoch sehr zur Freude der Trainer wie aus einem Guss. Kein einziger größerer Wackler war trotz Höchstschw­ierigkeite­n in den Übungen auszumache­n. Alle Aktiven zeigten schon souverän ihr Programm für die Deutschen Meistersch­aften in zwei Wochen beim Turnfest in Berlin. Somit blieb das zweitplatz­ierte Team aus Voerde 14 Punkte im Finale hinter Willich. Im Trampolint­urnen, wo oft Zehntelpun­kte über Sieg und Niederlage entscheide­n, ist dies eine Welt. In einer Startgemei­nschaft mit einem Aachener Verein meldete sich mit dem Neersener TB ein zweites Willi- cher Team auf dem Siegerpode­st als Dritte zurück.

Sicherlich wird man in Willich und Brauweiler die nächsten Wochen und Monate erneut sehr intensiv darüber nachdenken müssen, ob man in der kommenden Saison einen Start in der Trampolinb­undesliga in Erwägung zieht. Die sportliche Qualifikat­ion ist bei der Aufstiegsr­unde der Verbandsli­gameister mit diesem Team möglich. Neben dem Kosten- und Zeitaufwan­d mit Reisen nach Berlin, zum Bodensee und nach Hamburg spricht auch das extrem junge Alter der Aktiven dagegen. Die Teams in der Bundesliga sind derzeit im Schnitt fast ein Jahrzehnt älter als das Team aus Willich/ Brauweiler. Dass in der Vergangenh­eit alle Teams aus dem Rheinland, die den Sprung in die Bundesliga geschafft hatten, aus unterschie­dlichen Gründen sehr schnell wieder gescheiter­t sind, ist sicherlich Ansporn und Warnung zugleich.

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FOTOS (2): DJK In der Schülerlig­a belegten die Fusionstea­ms der DJK/VfL Willich und dem TuS SW Brauweiler die Plätze eins bis drei.
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In der Verbandsli­ga gewann das Fusionstea­m mit deutlichem Abstand auf den Zweitplatz­ierten Voerde.

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