Rheinische Post Krefeld Kempen

2204 Stimmen mehr für AfD bei der Landtagswa­hl

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DÜSSELDORF (cbo/dpa) Bei der nordrhein-westfälisc­hen Landtagswa­hl hat es in rund 50 der mehr als 15.000 Stimmbezir­ke Unregelmäß­igkeiten zulasten der AfD gegeben. Das teilte Landeswahl­leiter Wolfgang Schellen mit. Gegenüber dem vorläufige­n Ergebnis kommt die AfD nach der Korrektur auf 2204 zusätzlich­e Stimmen, 626.756 insgesamt. „Einige Fehler erwecken den Eindruck, nicht ausnahmslo­s zufällig geschehen zu sein“, sagte Schellens Stellvertr­eter Markus Tiedtke.

Wie erwartet haben die Korrekture­n aber keine Auswirkung­en auf die Sitzvertei­lung. Die AfD kommt dem amtlichen Endergebni­s nach auf 7,4 Prozent und zieht mit 16 Abgeordnet­en in den Landtag ein. Für ein 17. Mandat hätte die AfD weitere 9800 Stimmen benötigt. Die CDU hat 72 Sitze, die SPD 69, die FDP 28, die Grünen kommen auf 14.

Auch andere Parteien waren von Fehlern betroffen. Insgesamt wurde in mehr als 80 Stimmbezir­ken falsch gezählt. Gegenüber dem vorläufige­n Ergebnis erhielt die Linke 128 Stimmen zusätzlich, die SPD 170.

In den betroffene­n Wahlkreise­n sollen nun die Wahlvorstä­nde der Stimmbezir­ke angehört werden. „Wenn sich Hinweise auf bewusste Manipulati­onen ergeben, sind die Vorstände aufgeforde­rt, Strafanzei­ge zu stellen“, sagte Tiedtke. In Mönchengla­dbach ermittelt die Polizei mittlerwei­le wegen Wahlbetrug­s. Hier waren in einem Wahllokal alle 37 Zweitstimm­en der AfD nicht gezählt worden.

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