Rheinische Post Krefeld Kempen

Nato will der Koalition gegen den IS beitreten

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BRÜSSEL (möh) Donald Trump ist jetzt in jenem „Höllenloch“angelangt, als das er Brüssel, die von ihm vermutete Islamisten-Hochburg, im US-Wahlkampf einmal bezeichnet hat. Aber nun, direkt nach der Audienz bei Papst Franziskus, wird Trump auch das überstehen. Der US-Präsident wird heute erstmals in den Kreis der Nato-Staats- und Regierungs­chefs treten.

Bei dem Treffen geht es um Lastenteil­ung im Bündnis, womit laut Nato-Generalsek­retär Jens Stoltenber­g nicht nur höhere nationale Verteidigu­ngsbudgets gemeint sind, sondern auch Fähigkeite­n und Beiträge zu den Einsätzen der Allianz. Trump will, dass die Nato-Partner stärker auf das Ziel hinarbeite­n, bis 2024 ihre Wehretats auf zwei Prozent des jeweiligen Bruttoinla­ndsprodukt­es zu steigern. Zudem hatte Trump darauf gedrungen, dass die Nato der internatio­nalen Anti-ISKoalitio­n beitritt. Die Botschafte­r aller 28 Mitgliedst­aaten stimmten diesem Schritt gestern Abend nach Angaben von Diplomaten zu und machten damit den Weg für einen entspreche­nden Beschluss der Staats- und Regierungs­chefs heute frei. Vor allem Frankreich hatte sich lange gegen diesen Schritt gesträubt. Auch das Verhältnis zu Russland wird die Alliierten bei diesem Kurz-Gipfel beschäftig­en, ehe ein Teil der Karawane weiterzieh­t zum G 7-Gipfel nach Sizilien.

Der US-Präsident und Kanzlerin Angela Merkel haben dann noch eine Aufgabe: Sie enthüllen am neuen Hauptquart­ier je ein Denkmal – Merkel ein Stück Berliner Mauer als Symbol der Freiheit; Trump legt ein Fragment aus dem einstigen World Trade Center offen. Die Botschaft ist klar: Solidaritä­t im Kampf gegen Terror – gerade nach Manchester.

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