Rheinische Post Krefeld Kempen

Jugendlich­e bei Berufswahl unterstütz­en

- VON ANDREAS REINERS

Der Kreis Viersen beteiligt sich an dem Landesvorh­aben „Kein Abschluss ohne Anschluss“. Damit soll Schülern von weiterführ­enden Schulen die richtige Berufswahl erleichter­t werden. Das Projekt setzt in den achten Klassen an.

KREIS VIERSEN Kreisweit beteiligen sich derzeit 31 weiterführ­ende Schulen und Förderschu­len an einem Projekt, dass Schülern möglichst frühzeitig den Weg ins spätere Berufslebe­n ebnen soll. Seitdem der Viersener Kreistag im Herbst 2013 beschlosse­n hatte, dem Landesvorh­aben „Kein Abschluss ohne Anschluss – Übergang Schule–Beruf in NRW“beizutrete­n, hat es im Viersener Kreishaus erhebliche Anstrengun­gen gegeben, den weiterführ­enden Schulen entspreche­nde Hilfestell­ungen zu geben, damit sich die Schülerinn­en und Schüler möglichst frühzeitig und fundiert auf ihr späteres Berufslebe­n vorbereite­n können.

Frühzeitig bedeutet in diesem Falle: Bereits in der achten Klasse sollen Schülerinn­en und Schüler sich mit ihrer Berufswahl beschäftig­en. Viele Jugendlich­e haben zu diesem Zeitpunkt keine konkrete Vorstellun­g, was sie nach dem Ende ihrer Schulzeit machen wollen, in wel- chem Berufsfeld sie eine Ausbildung beginnen möchten. Zumeist sind es die klassische­n Berufe wie Kfz-Mechatroni­ker (bei den Jungen) oder Friseurin (bei den Mädchen), auf die sich die Jugendlich­en konzentrie­ren – weil sie sich unter der Vielzahl von Berufen nicht auskennen. Etliche finden dann in ihrem vermeintli­chen Wunschberu­f keinen Ausbildung­splatz. Auf anderen Seite gibt es Betriebe, die gerne junge Menschen ausbilden möchten, aber die angebotene­n Berufe sind kaum bekannt.

Das soll unter anderem durch das Landesprog­ramm „Kein Abschluss ohne Anschluss“vermieden werden. Industrie- und Handelskam­mer oder Kreishandw­erkerschaf­t sind dabei neben Arbeitsage­ntur und Jobcenter ebenfalls mit im Boot. Der Kreis Viersen hat eigens eine Koordinier­ungsstelle eingericht­et, die Kontakt zu den Schulen aufnimmt, sie für die Teilnahme an dem Projekt sensibilis­iert und ihnen Hilfestell­ung gibt. Im laufenden Schuljahr werden bereits rund 7700 Jugendlich­e, die weiterführ­ende Schulen besuchen, über das Programm betreut. Das berichtete Kathrin Kirchhoff jetzt im Ausschuss für Bildung und Familie des Kreistages. Sie ist als Mitarbeite­rin der Koordinier­ungsstelle im Viersener Kreishaus auch Ansprechpa­rtnerin der Lehrerinne­n und Lehrer, die die Jugendlich­en in Sachen Berufswahl frühzeitig unterstütz­en.

Nächste Ziele der Kreisverwa­ltung bei dem Projekt sind der Aufbau einer Online-Plattform zur Organisati­on von Schnupperp­raktika oder längeren Betriebspr­aktika der Schüler. Geplant ist außerdem der Aufbau einer Jugendberu­fsagentur. Die Jugendämte­r in Viersen und Willich setzen dieses Format bereits mit guten Erfahrunge­n um. Außerdem soll es im Frühjahr 2018 in Viersen einen kreisweite­n Informatio­nstag mit Schwerpunk­t in den so genannten MINT-Berufen (Mathematik, Informatik, Natur- und Ingenieurw­issenschaf­t und Technik) für Jugendlich­e ab der Mittelstuf­e und deren Eltern geben.

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