Rheinische Post Krefeld Kempen
Studie: Versicherer an Flugzeugen interessiert
(rps) Bei Investitionen in die Asset-Klasse Aviation sind Versicherer die dominanten Akteure. Das zeigt die aktuelle Marktstudie des Asset- und Investmentmanagers KGAL. KGAL hatte für die Marktstudie Aviation internationale institutionelle Investoren befragt, darunter Versicherungsgesellschaften, Pensionsfonds und Pensionskassen sowie Versorgungswerke.
Das aktuelle Interesse an Flugzeug-Investments sei bei Versicherern am stärksten ausgeprägt, heißt es. So beabsichtigen 28 Prozent der befragten Investoren erste oder verstärkte Investitionen in die AssetKlasse Aviation. 17 Prozent der Teilnehmer planen weiterhin regelmäßige Investments, wobei sich Versicherer als die dominanten Akteure erweisen.
Befragt nach den vorrangigen strategischen Zielen, die sie mit einer Investition in Alternative Investments verfolgen, nannten 95 Prozent der Teilnehmer Portfolio-Diversifikation und 94 Prozent Renditeoptimierung. Für 83 Prozent ist eine verringerte Volatilität der Anlagen ein weiteres wichtiges Ziel. Die Optimierung der Solvency-Kapitalunterlegung mit Alternativen Investments ist für 56 Prozent der Investoren ein wichtiges Motiv. Für die großen, kapitalstarken Investoren mit einem Anlagevermögen von über 26 Milliarden Euro ist dieses Argument vermehrt von erheblicher Bedeutung.
Heterogen fällt laut KGAL die Bewertung der Teilnehmer für unterschiedliche Anlageformen bei zukünftigen Investments in die Asset-Klasse Aviation aus. So nennen 25 Prozent der institutionellen Investoren Debt Fonds als präferierte Anlageform. Für Anleihen und Aviation-Operate-LeasingFonds interessieren sich jeweils 19 Prozent, während die Präferenz für Debt-Modelle über Bankkonsortien mit elf Prozent und für MezzanineStrukturen mit acht Prozent geringer ausfällt.
Dagegen ist das Ergebnis mit Blick auf den bei Investitionen bevorzugten Flugzeug-Typ eindeutig. So präferieren 69 Prozent der Teilnehmer Passagierflugzeuge mit zwei Sitzreihen (Narrow-Bodies), die auf Kurzund Mittelstrecke eingesetzt werden. Auf den weiteren Plätzen folgen Cargo-Flugzeuge mit 14 Prozent, LangstreckenPassagierflugzeuge mit elf Prozent und Regional-Passagierflugzeuge wie Turboprops mit sechs Prozent.
„Narrow-Bodies, also im Wesentlichen Flugzeuge der A320-Familie von Airbus und der Boeing 737-Familie, machen heute bereits über 65 Prozent der weltweiten Flugzeugflotte aus. Ihr Anteil sollte in den kommenden Jahren noch weiter steigen“, erklärt Jochen Hörger, Geschäftsführer der KGAL Investment Management und zuständig für den Bereich Aviation.
Bei einer Investition in Flugzeuge streben 97 Prozent der Befragten einen mittel- bis langfristigen Anlagezeitraum an; 56 Prozent davon wün- schen sich mittlere Fristigkeiten von fünf bis zehn Jahren, 42 Prozent bevorzugen lange Zeiträume von zehn Jahren oder länger. „Die deutliche Bevorzugung eines mittel- bis langfristigen Anlagezeitraums überrascht wenig, da institutionelle Investoren mit langfristigen Verbindlichkeiten auf der Passivseite der Bilanz an langfristig stabilen Cashflows interessiert sind. Dass Anleger, die bereits Erfahrungen mit Flugzeuginvestments gesammelt haben, längere Laufzeiten bevorzugen, signalisiert das Vertrauen in diese Asset-Klasse“, sagt Florian Martin, Sprecher der Geschäftsführung der KGAL Capital.
Wie die Marktstudie Aviation ebenfalls zeigt, spielen viele Einflussfaktoren bei den oft sehr heterogenen Entscheidungsprozessen der Investoren eine Rolle. Besonders wichtig ist die Kombination von ausgeprägtem AssetKnow-how und fundierter Vermarktungs-Expertise bei einem Fondsanbieter. Entsprechend messen 97 Prozent der befragten Investoren der Kompetenz-Kombination eine sehr hohe oder hohe Bedeutung zu. Die Restwertentwicklung der Fonds-Flugzeuge kommt auf 89 Prozent, die technische Expertise des Asset-Managers auf 86 Prozent.