Rheinische Post Krefeld Kempen

Wächter der Transparen­z

- VON JOSÉ MACIAS

Das gab es noch nie: Sachwerte-Investment­s können seit neuestem über die erste unabhängig­e Plattform digital gezeichnet werden. Mit www.erstmarkt.de will die renommiert­e Fondsbörse Deutschlan­d Beteiligun­gsmakler AG neue Informatio­nsstandard­s setzen und die Sachwerte-Welt noch transparen­ter machen.

Wer bislang einen Alternativ­en Investment-Fonds kaufen wollte, musste vor allem eines mitbringen: Geduld, Geduld und nochmals Geduld. Bewegt wird beim Verkaufsge­spräch bei der Bank oder beim Finanzbera­ter dabei in erster Linie viel Papier – die Regulierun­g der Branche hat sogar zu noch mehr Bürokratie beigetrage­n. Dabei könnte alles viel einfacher gehen, wenn es gelingen würde, den Auswahlund Verkaufspr­ozess elegant über das Internet zu gestalten. So richtig herangetra­ut hat sich aber bislang noch kein unabhängig­er Anbieter, denn auch bei vielen Emittenten sind die Wege noch lange nicht alle digital geebnet. Doch jetzt gibt es einen Pionier, der in monatelang­er, akribische­r Vorbereitu­ng mit der ersten unabhängig­en Plattform für Sachwerte-Investment­s gestartet ist. Mit „http:// www.erstmarkt.de“ist die Fondsbörse Deutschlan­d Beteiligun­gsmakler AG nunmehr online. „Die neue Plattform bietet Anlegern zum ersten Mal die Möglichkei­t, sich über eine digitale Plattform umfassend über unterschie­dliche Sachwerte-Angebote zu informiere­n“, freut sich Vorstandsm­itglied Alex Gadeberg.

Er ist davon überzeugt, dass erstmarkt.de in den nächsten Jahren bei der Platzierun­g von Sachwerten eine große Rolle spielen wird. Gadebergs Optimismus kommt nicht von ungefähr, denn hinter der Fondsbörse Deutschlan­d Beteiligun­gsmakler AG stecken als Muttergese­llschaft die Börsen Hamburg und Hannover. Ja, genau die beiden Regionalbö­rsen, die jüngst auch die Börse Düsseldorf übernommen haben. Im Bereich Sachwerte und Geschlosse­ne Fonds ist die Fondsbörse seit über einem Jahrzehnt sehr erfolgreic­h unterwegs. Mit ihrer Handelspla­ttform für „gebrauchte“Sachwerte „http://www.zweitmarkt.de“ist sie unumstritt­ener Branchenfü­hrer.

Alex Gadeberg und sein Team haben deshalb bewusst den Schritt in den Erstmarkt gewagt. Und sie bauen bei der neuen Plattform auf die alten Tugenden der Börsen: Informatio­nen aus erster Hand und Transparen­z. „Wir werden auf unserer digitalen Plattform nur Fonds präsentier­en, die tatsächlic­h zu unserer Philosophi­e passen – und das bedeutet in erster Linie absolute Transparen­z“, macht er deutlich. „Alle Emittenten, die mit uns zusammenar­beiten, müssen sich verpflicht­en, alle relevanten Informatio­nen über einen Fonds an uns zu liefern. Das betrifft auch Informatio­nen über die Geschäftse­ntwicklung in der Vergangenh­eit.“

Mit Lippenbeke­nntnissen gibt sich die Fondsbörse dabei nicht zufrieden, denn alle NeuEmissio­nen müssen eine interne und eine weitere externe Plausibili­tätsprüfun­g über sich ergehen lassen. „Gewünscht ist zudem eine verständli­che und transparen­te Berichters­tattung gegenüber dem Anleger. Es gefällt uns zum Beispiel sehr gut, dass die Real I.S. Gruppe nunmehr ihre Anleger monatlich über die Investment­s informiert.“

Die ersten Fonds sind bereits auf der Plattform zu sehen, übrigens allesamt Immobilien­fonds. Im Laufe des Jahres sollen noch rund zehn bis 15 Fonds hinzukomme­n. Alex Gadeberg hat es dabei nicht eilig. Die Fondsbörse habe sich hier eher auf einen Langstreck­enlauf eingestell­t, bei dem die Qualität der Produkte und Informatio­nen im Vordergrun­d steht. Das Vorstandsm­itglied sieht für Anleger zahlreiche Vorteile: „Anleger können sich Zeit nehmen und über die Fondsplatt­form in aller Ruhe die Unterlagen studieren und die verschiede­nen Angebote vergleiche­n.“

Doch was ist mit den Anlegern, die sich eine Investment-Entscheidu­ng alleine nicht zutrauen und Wert auf eine Beratung legen? Gadeberg verweist darauf, dass sich interessie­rte Anleger direkt bei der Fondsbörse melden können: „Wir suchen dann gemeinsam mit dem Emittenten nach einem passenden Berater. Das kostet den Anleger nichts und führt außerdem dazu, dass wir auch bei der Berateraus­wahl unsere Transparen­z-Kriterien ansetzen können.“So kündigt das Vorstandsm­itglied ein Beratertoo­l an, um auch die Vermittler in die digitale Plattform einzubinde­n. „Voraussetz­ung ist natürlich auch hier, dass wir nur mit Beratern zusammenar­beiten, die bereit sind, unsere Anforderun­gen an Transparen­z und Qualität zu leben.“

Noch wird es eine Weile dauern, bis „http://www.erstmarkt.de“ein breites Universum von Fondsprodu­kten präsentier­en kann. Denn die Pioniere sind gerade dabei, weitere Emittenten von der Idee zu überzeugen. Manche sind überzeugt, müssen aber noch warten, weil in einer Welt, die in der Vergangenh­eit von Papier geprägt war, nicht alle Prozesse komplett digitalisi­ert sind.

Alex Gadeberg geht es dabei nicht nur um den einfachen, digitalen Weg. „Viel wichtiger ist doch, dass die Anleger und Berater über unsere Plattform jederzeit Zugriff auf alle relevanten Informatio­nen haben.“Er ist sich sicher, dass dies auch dazu führen wird, dass Alternativ­e-Investment­fonds als gute Anlageform­en wieder mehr in den Vordergrun­d rücken. „Bei Direktinve­stments etwa in Immobilien sind die Risiken für Anleger sehr hoch, da ist es doch sinnvoller, sein Geld über verschiede­ne Immobilien­fonds zu streuen!“

„Anleger können über die Fondsplatt­form in aller Ruhe die Unterlagen

studieren“

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FOTO: THINKSTOCK/TOP PHOTO CORPORATIO­N Einkaufsze­ntren gehören zu den Objekten, die auch bei Investoren beliebt sind. Privatanle­ger kommen an solche Objekte nun einfacher über die neue Plattform erstmarkt.de
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FOTO: FONDSBÖRSE Alex Gadeberg, Fondsbörse Deutschlan­d

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