Rheinische Post Krefeld Kempen

Kalenderbl­att 27. Mai 1235

- TEXT: JENI / FOTO: EPD

Die Tochter des ungarische­n Königs war früh dem künftigen Landgrafen von Thüringen versproche­n worden. Schon im Alter von vier Jahren musste sie ihre eigene Familie verlassen, sie wurde von der Familie ihres späteren Ehemanns aufgezogen. Mit 14 Jahren heiratete Elisabeth von Thüringen und wurde Landgräfin. Das Mädchen sollte eine der bekanntest­en Figuren des Mittelalte­rs werden und gilt in der katholisch­en Kirche bis heute als Patronin zweier Bundesländ­er. Elisabeth gab sich nach ihrer Hochzeit nicht dem prunkvolle­n Leben am Hofe hin, sondern widmete sich der Pflege der Armen und Kranken. Dass sie das Brot in Körben in die Elendsvier­tel ihres Landes brachte, stieß bei der Familie auf Widerwille­n. Die Wohltäteri­n wurde als Verschwend­erin beschimpft. Nur ihr Mann, Landgraf Ludwig, unterstütz­te sie. Als dieser 1227 starb, musste Elisabeth Thüringen verlassen. Sie zog nach Hessen zu ihrem Beichtvate­r Konrad von Marburg. Dort gründete sie ein Hospital, in dem alle behandelt wurden, die wegen der Schwere ihrer Krankheit oder ihrer Armut anderswo nicht aufgenomme­n wurden. Im Alter von 24 Jahren starb Elisabeth, sie hatte sich vermutlich bei ihrer Arbeit infiziert. Am 27. Mai 1235 sprach Papst Gregor IX. die ehemalige Landgräfin heilig. Sie wird bis heute vor allem in Hessen und Thüringen verehrt. Das Glasfenste­r in der Elisabethk­irche in Marburg zeigt sie bei der Krankenpfl­ege.

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