Rheinische Post Krefeld Kempen

Vier Varianten für die neue Bahnstraße

- VON ANDREAS REINERS

Die Bauverwalt­ung hat vier verschiede­ne Möglichkei­ten erarbeitet, wie die St. Huberter Durchgangs­straße nach dem Ende der Tiefbauarb­eiten neu gestaltet werden soll. Die Vorschläge sind Thema der nächsten Bürgervers­ammlung.

KEMPEN Eine Entscheidu­ng über die künftige Gestaltung der Bahnstraße in St. Hubert ist längst noch nicht gefallen. In der jüngsten Sitzung des Ausschusse­s für Umwelt, Planung und Klimaschut­z des Kempener Stadtrates stellte Tiefbauamt­sleiter Torsten Schröder insgesamt vier Varianten vor, wie die Durchgangs­straße im Ortskern nach dem Ende der geplanten Tiefbauarb­eiten möglicherw­eise gestaltet werden könnte. Die Planer haben bei den Varianten auch Vorschläge eingearbei­tet, die Bürger bei der ersten Informatio­nsveransta­ltung am 26. Januar dieses Jahres im St. Huberter Forum gemacht hatten.

Zwei Varianten basieren auf der Möglichkei­t, das bisherige Tempo 30 auf dem Teilstück der Bahnstraße zwischen Brunnenstr­aße und Königsstra­ße beizubehal­ten. Bei zwei weiteren Varianten wird davon ausgegange­n, dass auf der Bahnstraße wieder in voller Länge Tempo 50 gilt könnte. Außerdem hat das Tiefbauamt, wie in der Bürgervers­ammlung angeregt, auch den Abschnitt der Bahnstraße zwischen der Einmündung in die Kempener Landstraße und der Kreuzung Brunnenstr­aße in Planungsüb­erlegungen einbezogen.

Bei den beiden Tempo-50-Varianten würden die Gehwege verbreiter­t und auf beiden Seiten der Fahrbahn so genannte Angebotsst­reifen für Radfahrer – ähnlich denen an der Kleinbahns­traße, Birkenalle­e oder Vorster Straße in Kempen – angelegt. Nachteile dieser Möglichkei­t: Parken am Fahrbahnra­nd wäre nicht mehr möglich, Anwohner müssten ihre Autos auf dem eigenen Grundstück oder vor dem Sportplatz abstellen. Bei diesen Varianten müsste zudem Tempo 50 zugelassen werden. In einer der beiden Varianten soll es zwei Mittelinse­ln an der Brunnenstr­aße und An Eulen geben, an denen Fußgänger die Straße gefahrlose­r überqueren könnten.

Bei den beiden anderen Lösungsvor­schlägen handelt es sich jeweils um einen verkehrsbe­ruhigten Ausbau mit Tempo-30-Zone. Dafür würden Parkbuchte­n und Pflanzbeet­e angelegt. Die Parkfläche­n am Fahrbahnra­nd würden wechselsei­tig eingericht­et, so dass dadurch die Geschwindi­gkeit des Verkehrs bes- ser reduziert werden könnte. Bei der zweiten Variante mit Verkehrsbe­ruhigung würde zudem der Gehweg im Bereich der Häuser 25 und 27 verbreiter­t und damit eine zusätzlich­e Fahrbahnve­rengung geschaffen. Auch die Möglichkei­t, vor Hausnummer 61 und 63 zwei so genannte Nachtparkp­lätze einzuricht­en, besteht. Solche Parkplätze gibt es beispielsw­eise auf Teilen des Kempener Altstadtri­nges, wo in den Abend- und Nachstunde­n sowie an Wochenende­n und Feiertagen geparkt werden darf.

Die Planungen sehen für alle Varianten eine Verschwenk­ung des Zebrastrei­fens an der Einmündung Benden-/Königsstra­ße vom unmit- telbaren Kreuzungsb­ereich weg vor. Außerdem soll es ein Durchfahrt­sverbot Lastwagen geben – mit dem Zusatzschi­ld „Anlieger frei“.

Die Politiker im Fachaussch­uss zeigten sich mit dem Stand der Planungen sehr zufrieden. In einer ersten Einschätzu­ng gab es mehrheitli­ch ein Votum für die Variante 4 mit verkehrsbe­ruhigter Zone. Doch festlegen will sich die Politik noch nicht. Da soll erst die nächste Bürgerinfo­rmation – wieder im St. Huberter Forum – abgewartet werden. Die Versammlun­g soll Ende Juni/ Anfang Juli stattfinde­n. Dann will die Stadt auch etwas zu den zu erwartende­n Kosten sagen. Denn immerhin sollen die Anwohner teil- weise an den Kosten des Ausbaus der Straße beteiligt werden. Die Varianten mit Tempo 50 und markierten Radstreife­n auf der Fahrbahn sind kostengüns­tiger als diejenigen beiden, bei denen Parkbuchte­n und Grünbeete angelegt würden.

Die Stadtverwa­ltung will auf der Basis der Ergebnisse der Bürgervers­ammlung die Planungen weiter konkretisi­eren, um für die Sitzung des Planungsau­sschusses im Oktober eine Variante mit Kostenschä­tzung auszuarbei­ten. Dann soll die Politik den förmlichen Ausbaubesc­hluss fassen. Die Stadt möchte mit den Tiefbauarb­eiten, an denen auch die Stadtwerke beteiligt sind, im kommenden Frühjahr beginnen.

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RP-FOTO (ARCHIV): KAISER Die Bahnstraße ist eine viel befahrene Hauptverke­hrsstraße im St. Huberter Ortskern. Der Abwasserka­nal und die Versorgung­sleitungen müssen saniert werden. Danach sollen Fahrbahn, Gehwege und Parkstände neu gestaltet werden. Dafür müssten Hausbesitz­er...

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