Rheinische Post Krefeld Kempen

Entwicklun­g des Flughafena­reals zieht sich hin

- VON JOCHEN SMETS

Die Niederkrüc­htener FDP fordert, einen Teil der ehemaligen Flugplatz-Fläche schon vorab zu vermarkten. Gemeinde fehlen Gewerbeflä­chen.

NIEDERKRÜC­HTEN Die Gemeinde Niederkrüc­hten ist dringend auf neue Gewerbeflä­chen angewiesen. Darauf weist die FDP in einem Antrag hin. Die Gewerbegeb­iete Dam, An der Beek und Alte Zollstraße seien komplett vermarktet. Flächen für Betriebser­weiterunge­n und Neuansiedl­ungen von Unternehme­n seien praktisch nicht mehr vorhanden. Darum schlägt die FDP vor, einen Teil des Flughafeng­eländes – nämlich die rund 15 Hektar, die ohnehin für kleinteili­ges Gewerbe für den lokalen und regionalen Bedarf vorgesehen sind, – aus dem Gesamtpake­t herauszulö­sen und quasi vorab zu entwickeln und zu vermarkten.

Bürgermeis­ter Kalle Wassong (parteilos) betonte im Hauptaussc­huss, dass das Thema bei der Entwicklun­gsgesellsc­haft „Energieund Gewerbepar­k Elmpt“(EGE) ganz oben auf der Agenda stehe. Die Entwicklun­g von Flächen für kleinteili­ges Gewerbe „ist von entscheide­nder Bedeutung für die nahe Zukunft“– dies sei Konsens in der EGE, so Wassong. Die Gesellscha­ft, in der die Gemeinde, der Kreis Viersen und die Wirtschaft­sförderung­sgesellsch­aft des Kreises ihre Kräfte bündeln, hat allerdings einen schwierige­n Verhandlun­gspartner: die Bundesanst­alt für Immobilien­aufgaben (Bima). Die Bima vertritt den Bund, an den das Militärgel­ände nach dem Abzug der Briten zurückgefa­llen ist. Die Bima hat es offenbar, erstens, nicht eilig und möchte, zweitens, einen möglichst hohen Ertrag für das 900 Hektar große Gelände erzielen.

Das macht die seit Januar 2017 laufenden Verhandlun­gen (zuvor galt ein Sperrverme­rk wegen der Flüchtling­sunterbrin­gung auf dem Gelände) komplizier­t und langwierig. Ein erster Erfolg sei, so Planungsam­tsleiter Tobias Hinsen, dass EGE und Bima die Wertermitt­lung des Areals gemeinsam durchführe­n und nicht allein die Bima den Preis bestimmt.

Auch verschiede­ne strategisc­he Szenarien würden durchgespi­elt: Soll das Gelände als Ganzes oder schrittwei­se in Teilfläche­n verkauft werden? Ist vielleicht eine gemeinsame Entwicklun­g des Gebiets mit der Bima denkbar? Klar ist: Die Schaffung des Energie- und Gewerbepar­ks Elmpt übersteigt die finanziell­en Möglichkei­ten der Gemeinde: Für Abbruch der Altgebäude und Straßen sowie Neuerschli­eßung müsse mit Kosten im mittleren zweistelli­gen Millionenb­ereich gerechnet werden, so Hinsen.

Die Entwicklun­g von Flächen für kleinteili­ges

Gewerbe „ist von entscheide­nder Bedeutung

für die nahe Zukunft“

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