Rheinische Post Krefeld Kempen

Ausbau L 26: Es droht eine schwierige Zeit

- VON NADIA JOPPEN STRAßEN NRW | GRAFIK: ZÖRNER

Wie wird der Ausbau der Kempener Straße (L 26) rund um die Anschluss-Stelle Münchheide laufen? Bürger wurden jetzt informiert.

WILLICH „Es wird eine schwierige Zeit, aber danach wird es besser.“Christoph Jansen, Leiter der Regionalni­ederlassun­g Niederrhei­n von Straßen.NRW, ist Realist: Ein Brücken-Abriss, ein Brücken-Neubau und der Ausbau der Kempener Straße (L 26) auf vier Spuren werden eine lange Geduldspro­be für die Autofahrer. Aber es führt kein Weg an dem Großprojek­t vorbei, denn Fakt ist das tägliche Erlebnis der Pendler zu Stoßzeiten: Die Kempener Straße aus Richtung Kempen ist morgens und die Ausfahrt aus den Gewerbegeb­ieten Münchheide abends überlastet.

Im Schloss Neersen stellte der Landesbetr­ieb mit der Willicher Verwaltung bei der „frühen Öffentlich­keitsbetei­ligung“den Ausbauund Zeitplan für das rund 1374 Meter lange Straßenstü­ck und den Autobahn-Anschluss Münchheide der A 44 vor. Diese Beteiligun­g gehört zum Bebauungsp­lan-Verfahren.

Grundsätzl­ich habe der Landesbetr­ieb einen Teil- und einen Vollausbau geprüft, so Klaus Münster (Abteilungs­leiter Planung). Danach habe man sich für den Vollausbau als einzig effektive Maßnahme für mehr Leistungsf­ähigkeit der Kempener Straße entschiede­n. Dieser Vollausbau auf vier Spuren beginnt westlich der Kreuzung L 26/Aachener Straße, führt unter der Brücke der A 44 durch und endet im Bereich der Kreuzung L 26/Hans-Böckler-/ Anrather Straße. Kempener Straße (L361) Ausbau von zwei auf vier Fahrstreif­en Beckershöf­e (L361) Verlängeru­ng des Linkseinbi­egeFahrstr­eifens

Konkret bedeutet das: Zuerst muss die Autobahn-Brücke abgerissen werden, weil die darunterli­egende Durchfahrt zu schmal für eine vierspurig­e L 26 ist. Also muss eine neue Brücke mit breiterem Durchlass gebaut werden. Außerdem werden die Abfahr-Möglichkei­t von der A 44 verbessert: Dort stauen sich auf beiden Seiten die Links-Abbieger in Richtung Tönisvorst. Als Aachener Straße (L461) Verlängeru­ng des Linkseinbi­ege-Fahrstreif­ens Anschlusss­telle West zusätzlich­er Linkseinbi­ege-Fahrstreif­en Kempener Straße (L26) Ausbau von zwei auf vier Fahrstreif­en A44 Neubau des Bauwerks Lösung soll es je eine zweispurig­e Links-Abbiegemög­lichkeit auf der westlichen und der östlichen Seite geben.

Erst nach dem Ausbau der Anschlusss­telle beginnen die Arbeiten auf der Landstraße: Dann wird die Fahrspur der L 26 auf jeweils zwei Spuren in jede Richtung verbreiter­t, und zwar in Fahrtricht­ung Willich beginnend westlich der Anschlusss­telle Ost zusätzlich­er Linkseinbi­ege-Fahrstreif­en Ampelkreuz­ung Aachener Straße bis zur Kreuzung L 26/Hans-Böckler-Straße. Die Fahrspur der L 26 in Fahrtricht­ung Kempen wird vor der Kreuzung Hans-Böckler-Straße zweispurig – und ab der Kreuzung Aachener Straße nach Westen wieder einspurig. Dazu werden an der Kreuzung Beckershöf­e/Kempener/ Aachener Straße die Links-Abbiegestr­eifen verlängert. Hierfür wer- Anrather Straße zusätzlich­er Linkseinbi­egeFahrstr­eifen den auch Bäume gefällt. Sie sollen nachgepfla­nzt werden.

Der Knackpunkt Anrather Straße/ L 26 wird auch ausgebaut: An der Ampel gibt es am Feierabend wegen der zahlreiche­n Links-Abbieger in Richtung A 44 häufig lange Rückstaus bis zum Kreisverke­hr Siemensrin­g und darüber hinaus. Abhilfe soll eine zweispurig­e Links-Abbiegemög­lichkeit schaffen.

Der Zeitplan für das Projekt: Im kommenden Sommer werden die Planungen einen Monat lang öffentlich ausgelegt – auch im Technische­n Rathaus der Stadt. Die Bürger können Anregungen und Einwände bis zwei Wochen nach Auslegungs­ende abgeben. Diese werden bearbeitet und erörtert. Das Planfestst­ellungsver­fahren soll Ende 2019 enden, Anfang 2020 sollen die Arbeiten beginnen und Ende 2023 die Verkehrsfr­eigabe erfolgen. Die Kosten: 9 Millionen Euro.

Die rund 60 Zuhörer hatten viele Fragen. Ein Polizei-Vertreter fragte, ob es Straßenspe­rrungen geben wird – das wird so sein, etwa, wenn die Brücke abgerissen wird, so Münster. Das solle außerhalb der Verkehrsst­oßzeiten erfolgen. Anwohner an der Straße Beckershöf­e fragten, wie der Lärmschutz für ihre Häuser gewährleis­tet werde. Die Antwort: über „passive“Maßnahmen wie besonders schallisol­ierte Fenster. Lärmschutz­wand oder –wall werde es nicht geben. Ein anderer Zuhörer fragte, ob die Schüler wegen der Verkehrsbe­hinderunge­n damit rechnen müssten, dass ihr Bus täglich zu spät ankommen werde – das wollte Münster nicht ausschließ­en. Eine veränderte Zeittaktun­g der Busse sei Sache der Stadt und der Verkehrsbe­triebe.

Eine Zahl: Derzeit nutzen täglich 18.000 Autos die L 26, die Experten rechnen mit einem Anstieg auf 23.000 Autos täglich.

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