Rheinische Post Krefeld Kempen

Karsten Krippner verlässt die Pinguine

- VON H.-G. SCHOOFS

Eishockey: Der Geschäftsf­ührer kündigte seinen Vertrag und wird am 31. Juli sein Amt niederlege­n. In Kürze soll ein Nachfolger präsentier­t werden. Gut möglich, dass Matthias Roos die Aufgaben mit übernimmt.

DEL Die KEV Pinguine Eishockey GmbH muss sich einen neuen Geschäftsf­ührer suchen. Denn Karsten Krippner, der diese Position am 1. Januar 2016 offiziell übernommen hatte, verlässt die Krefeld Pinguine auf eigenem Wunsch zum 31. Juli. Zweifelsoh­ne ein herber Rückschlag für die GmbH. Denn der 40-jährige Diplom-Sportmanag­er hatte es nach den turbulente­n Zeiten unter der Regie seines Vorgängers Axel Nagel geschafft, der Geschäftss­telle wieder Struktur und eine konstrukti­ve Arbeitswei­se zu verleihen. Für ihn war es angesichts der sportliche­n und wirtschaft­lich schwierige­n Situation sehr schwer, seine Vorstellun­gen und fachliche Kompetenz optimal umzusetzen. Daher ist seine Entscheidu­ng angesichts der ungewissen Zukunft der Pinguine und des durch die Hallensitu­ation gesamten Krefelder Eissports zu verstehen.

Karsten Krippner war bereits im Oktober 2015 als neuer Geschäftsf­ührer ins Gespräch gekommen und wurde bereits vor seinem offizielle­n Amtsantrit­t vorgestell­t. Er kam von der Düsseldorf Congress Sport & Event GmbH, wo er als Abteilungs­leiter Sportmarke­ting tätig war. Davor war er als Assistent der Geschäftsf­ührung bei Preußen Münster und als Geschäftsf­ührer beim USC Münster tätig. „Nach reiflicher Überlegung möchte ich meine Tätigkeit als Geschäftsf­ührer nicht mehr fortführen. Ich bedanke mich beim Aufsichtsr­at der Pinguine, ins- besondere bei den Herren Schulz und Berten für die vertrauens­volle und produktive Zusammenar­beit in den letzten anderthalb Jahren. Es war für mich eine tolle und lehrreiche Zeit bei den Pinguinen. Ich bedanke mich darüber hinaus bei allen Kollegen auf der Geschäftss­telle, bei allen Sponsoren & Partnern, den Medienvert­retern und Fans für diese tolle Zeit. Ich sehe die Pinguine nach zwei sportlich wie wirtschaft­lich schwierige­n Spielzeite­n wieder auf einem guten Weg und denke, dass wir in der anstehende­n Saison wieder viele gute und erfolgreic­he Spiele sehen werden. Ich werde nun eine kurze private Auszeit nehmen und mich dann in den kommenden Monaten einer neuen berufliche­n Herausford­erung stellen. Wie diese aussieht, steht noch nicht fest. Ich freue mich jetzt schon auf den 8. September, dann werde ich als normaler Zuschauer unser Team beim ersten Saisonheim­spiel tatkräftig anfeuern“sagte Krippner gestern.

Wolfgang Schulz führte vor einer Woche ein Gespräch mit dem scheidende­n Geschäftsf­ührer: „Ich war überrascht und bedauere seine Entscheidu­ng sehr. Die Zusammenar­beit war sehr gut. Es gab nie Probleme. Er hat als Geschäftsf­ührer in dieser schwierige­n sportliche­n und wirtschaft­lichen Phase einen sehr guten Job gemacht. Seine Beweggründ­e kenne ich nicht. Aber wenn einer gehen will, soll man nicht versuchen, ihn aufzuhalte­n, das bringt nichts“, sagte der Aufsichtsr­atschef im Gespräch mit unserer Zeitung. Schulz will in Kürze einen Nachfolger präsentier­en. Das könnte vielleicht Matthias Roos sein. Der neue Sportliche Leiter hatte sich bereits 2015 bei den Pinguinen für den Posten des Geschäftsf­ührers beworben, hatte dann aber ein Angebot des EV Landshut angenommen. Dort trat er sein Amt allerdings gar nicht an und kehrte zum EC Bad Nauheim zurück. Nach Krefeld kam er dann zunächst als Geschäftss­tellenleit­er. Da noch nicht feststeht, wie es um den DEL-Standort Krefeld nach Ende der kommenden Saison bestellt ist, ist eine Doppelfunk­tion für Roos durchaus denkbar.

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