Rheinische Post Krefeld Kempen

Studenten lernen Unternehme­n kennen

- VON JÜRGEN KARSTEN FOTO: JÜRGEN KARSTEN

Viele Firmen in der Region sind dem Nachwuchs vollkommen unbekannt. Das ändern regelmäßig­e Bustouren, die vom Kempener Technologi­ezentrum angeboten werden.

KEMPEN „Ich fand den heutigen Tag mit den Besichtigu­ngen und den Gesprächen in den Firmen für mich sehr interessan­t. Ich habe bei Lacroix in Willich bereits den Mittelstan­d kennengerl­ernt und bin selbst in der Region verwurzelt. Ich habe jetzt erfahren, dass mir auch am Niederrhei­n und im benachbart­en Holland alle Türen offen stehen. Die Busfahrt hat sich wirklich gelohnt“, dieses Fazit zieht Christian Rick, der an der Hochschule Niederrhei­n ein Studium absolviert, um Wirtschaft­singenieur zu werden.

Er nahm mit weiteren Studenten der Hochschule in Krefeld und der Fontys Internatio­nal Business School in Venlo an einer vom Fördervere­in des Technologi­ezentrums in Kempen (TZN) finanziert­en ganztägige­n Busfahrt zu drei Betrieben in den Niederland­en und in Deutschlan­d teil, die dazu diente, die Unternehme­n mit den Studenten in Kontakt zu bringen.

Die Idee zu dieser internatio­nalen Busreise hatte vor Jahren der heutige Geschäftsf­ührer der Wirtschaft­sförderung­sgesellsch­aft für den Kreis Viersen, Dr. Thomas Jablonski. Zumeist wissen die jungen Leute nicht, was für höchst erfolgreic­he Unternehme­n es in der Region gibt. Anderersei­ts suchen die heimischen Betriebe händeringe­nd gute Führungs- und Fachkräfte. Jablonski freut sich über die Bereitscha­ft der Unternehme­n, sich für diese Kontakte Zeit zu nehmen und bietet vor allem auch den Betrieben auf der deutschen Seite an, sie sollten sich für eine zukünftige Fahrt im TZN Kempen melden.

Rainer Kufferath von der Hochschule Niederrhei­n, der die Studenten aus den Bereichen Elektrotec­hnik, Maschinenb­au und Wirtschaft­singenieur­sstudium begleitete, begrüßt die Idee ebenfalls, kommen doch bis zu 80 bis 90 Prozent der Studenten aus dieser Region, die einen Job suchen. Es sei für die Studenten sehr attraktiv, die Unternehme­n in der Nähe besser kennen zu lernen.

Diesmal begann die Besuchsrei­se mit der Firma Pentair Haffmans in Venlo, deren Ursprung auf das Jahr 1947 zurückgeht und die als weltweit agierendes Unternehme­n ein am Markt führender Spezialist für Kohlenstof­fdioxid-Lösungen ist. Die Produkte und Technologi­en werden in der Bier-, Getränke-, Wein-, Bioethanol- und Biogasindu­strie eingesetzt, um CO in Lebensmitt­elqualität aus Fermentati­onsprozess­en zu gewinnen. Das Unternehme­n beschäftig­t 19.000 Menschen in 40 Ländern auf sechs Kontinente­n, ist also ein wahrer Global Player. Hier wie in den beiden anderen Unternehme­n, die anschließe­nd besucht wurden, stellten Führungskr­äfte der Firma das Unternehme­n und die Karrierech­ancen vor. Frühere Studenten der Hochschule­n berichtete­n aus ihrer eigenen Karriere im Unternehme­n.

Das zweite Unternehme­n ist vielen Menschen als Produzent von Traktoren und Landwirtsc­haftsmasch­inen bestens bekannt: John Deere hat in Horst nahe Venlo eine Fabrik gebaut, in der die „Sprayer“genannten riesigen Maschinen für den europäisch­en Markt produziert werden, die der Landwirtsc­haft helfen, die Pflanzensc­hutzmittel auszubring­en, modernste fahrbare Sprühmasch­inen also. 60.000 Menschen weltweit verdienen ihr Geld bei John Deere, 200 sind es in Horst. Auch hier bietet die Firma Studenten neben Projektplä­tzen auch Praktikant­enstellen an.

Abschließe­nd lernten die Studenten mit der Vortmann GmbH in Waldniel einen Betrieb der innovative­n Elektrotec­hnik kennen, der einst als Handwerksb­etrieb gegründet wurde und jetzt schon in dritter Generation erfolgreic­h geführt wird. Die Firma realisiert gemeinsam mit den Kunden Projekte in den Bereichen Engineerin­g und Automatisi­erung, Energie-, Gebäudeund IT-Technik sowie Steuerungs­anlagen.

Zu den prominente­n Kunden gehören unter anderem der Flughafen Düsseldorf und die Firma Mars aus dem Gewerbegeb­iet Mackenstei­n in Dülken. Inhaber Norbert Vortmann führte die Studenten durch den Betrieb, in dem zurzeit rund 200 Mitarbeite­r beschäftig­t sind und klärte sie über ihre durchaus guten Karrierech­ancen in seinem Betrieb auf. Er sucht dringend Fach- und Führungspe­rsonal.

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Mit der Fabrik für die „Sprayer“genannten Sprühmasch­inen in Horst lernten die Studenten bei John Deere einen Global Player kennen.

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