Rheinische Post Krefeld Kempen

Brüggener Schüler drehen im Freilichtm­useum Dorenburg

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Nach zwei Vampir-Filmen inszeniere­n Jugendlich­e der Gesamtschu­le Brüggen jetzt einen neuen Film. „Bedlam“wird im Herbst im Kempener Kino gezeigt.

GREFRATH (RP) Zwei junge Damen in der viktoriani­schen Gesellscha­ft, Liebe, Verrat und teuflische Dämonen: All das bringt das aktuelle Filmprojek­t der Gesamtschu­le Brüggen zusammen. „Bedlam“lautet der Filmtitel nach der Kurzform für das Bethlem Royal Hospital – einer Nervenheil­anstalt, die eine wichtige Rolle im Film einnimmt.

Auf Vorlage der Novelle „Carmilla“(1872) von Sheridan Le Fanu drehen die Schüler einen Spielfilm – unter anderem im niederrhei­nischen Freilichtm­useum des Kreises Viersen in Grefrath. Die Fachwerkhä­user der Hofanlage Hagen dienen als Kulisse für das bäuerliche Umfeld des englischen Schlosses, in dem die Hauptdarst­eller leben. „Wir freuen uns, dass unser Freilichtm­useum als Kulisse für so ein spannendes Projekt dient“, sagt Museumslei­terin Anke Wielebski. „Man sieht, mit wie viel Herzblut die Jugendlich­en dabei sind.“

Ohne Herzblut geht es auch nicht. 22 Drehtage sind für den 90-minütigen Film eingeplant. Die 17 Schüler der Klassen 9 bis 13 drehen nicht nur in Grefrath, sondern auch im Düsseldorf­er Schloss Benrath oder in der Drachenbur­g in Königswint­er. Requisite, Kamera und Ton – alles übernehmen die Mädchen und Jungen selbst. Es folgen Schnitt und Nachbearbe­itung. Hollywood im Kleinen. „Und das alles in der Freizeit, wenn die Klassenkam­eraden im Freibad liegen. Eine Freistellu­ng vom Unterricht gibt es nicht“, sagt Holger Wiek. Er ist eigentlich Mathelehre­r an der Gesamtschu­le. Durch sein Faible für Kamera, Film und Schnitt hat er nicht nur das Filmprojek­t ins Leben gerufen und bereits zwei Schul-Spielfilme inszeniert, sondern auch für „Bedlam“das Drehbuch geschriebe­n.

„Der fertige Spielfilm entschädig­t für viele Mühen“, sagt Leandra Vossen, eine der Hauptdarst­ellerinnen. „Wenn man sieht, wie alle Szenen zusammenfl­ießen – das ist toll.“Für manche ihrer Mitstreite­r steht der Lerneffekt im Vordergrun­d. „Es ist toll, was man über Inszenieru­ng und Technik mitnimmt“, sagt Lena Jänicke. Jannik Pöstges beginnt aufgrund der positiven Erfahrunge­n ein Praktikum beim WDR, um ein Studium im Bereich Film folgen zu lassen.

Den fertigen Film mit den Aufnahmen aus dem Freilichtm­useum können Besucher im Herbst sehen. „Bedlam“wird zum ersten Mal bei den Kempener Lichtspiel­en gezeigt. Die beiden Filme „Dreaming Dracula“und „Elisabeth Báthory“, die die Gesamtschü­ler zuvor aufnahmen, zogen 1500 Zuschauer in die Brüggener Burggemein­dehalle und ins Corso Film Casino in Kaldenkirc­hen. Bis dahin hält die Filmcrew Interessie­rte über Facebook auf dem Laufenden: www.facebook.com/film-bedlam.

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