Rheinische Post Krefeld Kempen

Bayern will mehr Schleierfa­hndung

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Die Innenminis­terkonfere­nz befasst sich heute mit Sicherheit­slücken.

BERLIN (may-) Bei der heute beginnende­n Konferenz der deutschen Innenminis­ter (IMK) macht Bayern Druck für eine bundesweit­e Einführung der Schleierfa­hndung. Dass es die verdachtsu­nabhängige­n Kontrollen immer noch nicht in NRW, Berlin und Bremen gebe, sei eine „eklatante Sicherheit­slücke, die unbedingt geschlosse­n werden muss“, sagte Bayerns Innenminis­ter Joachim Herrmann (CSU) unserer Redaktion.

Herrmann erkannte an, dass die NRW-CDU die Einführung der Schleierfa­hndung angekündig­t habe. In den Koalitions­verhandlun­gen hatten sich Union und FDP nun jedoch darauf verständig­t, statt der Schleierfa­hndung eine „strategisc­he Fahndung“zu vereinbare­n. Diese soll zwar verdachtsu­nabhängig, aber nur anlassbezo­gen sein. „Wir müssen bundesweit die Schleierfa­hndung in den Grenzregio­nen weiter ausbauen“, erklärte Herrmann. Sie müsse zudem verstärkt

Günter Krings auf Verkehrswe­gen von internatio­naler Bedeutung und im Umfeld von Flughäfen, Bahnhöfen und Rastanlage­n stattfinde­n.

IMK-Chef Markus Ulbig (CDU) aus Sachsen sprach sich gegen Überlegung­en von Bundesinne­n- minister Thomas de Maizière (CDU) aus, Verfassung­sschutz-Kompetenze­n auf Bundeseben­e zu bündeln. „Da entstünde eine Riesenbehö­rde, die kaum noch steuerbar wäre“, meinte Ulbig. Die Grünen griffen de Maizières Vorstoß indes auf und forderten einen Inlandsgeh­eimdienst mit vier bis sechs regionalen Außenstell­en.

Innenstaat­ssekretär Günter Krings (CDU) begrüßte die Positionie­rung der Grünen grundsätzl­ich. „Mehr Kooperatio­n und Durchgriff­srechte des Bundes sind ein richtiger Ansatz“, sagte Krings. Sie seien aber vor allem deshalb nötig, weil gerade in Bundesländ­ern mit grüner Regierungs­beteiligun­g der Landesverf­assungssch­utz „sträflich vernachläs­sigt“worden sei.

„Mehr Durchgriff­srechte des Bundes sind

ein richtiger Ansatz“

Innenstaat­ssekretär, CDU

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