Rheinische Post Krefeld Kempen
Altstadtlauf – eine schweißtreibende Sache
Das Wetter war schon fast ein wenig zu warm. Das tat der guten Laune der vielen kleinen und großen Starter beim Kempener Altstadtlauf gestern keinen Abbruch. Insgesamt 1820 Läuferinnen und Läufer gingen auf die Strecke.
KEMPEN Mit Flanieren konnten die Teilnehmer am 13. Kempener Altstadtlauf gestern nicht allzu viel anfangen. Sie wurden bereits ab elf Uhr losgelassen, wollten so schnell als möglich die verschieden langen Strecken hinter sich lassen. Elfmal drückte Gerhard Leber die Starterpistole. Und nach dem Knall liefen Drei- bis über 80-Jährige um die Wette beziehungsweise um die beste Zeit.
Schon zu Beginn um 11 Uhr zeigte das Thermometer gestern 27 Grad. Es wurde dann noch etwas heißer und nicht nur für denjenigen, der im Elefanten-Kostüm des ArtimedMaskottchens steckte, zu einer schweißtreibenden Angelegenheit. Einige Mal musste das Rote Kreuz ran, um bei erschöpften oder gestürzten Läufern und Läuferinnen Erste Hilfe zu leisten. Die Massageliegen des ambulanten Gesundheitszentrums von Ruud Stefelmanns waren auf dem Buttermarkt genau das Richtige für die Sportler. Ebenso die unzähligen Bananen, die die AOK ausgab, oder die von Ärzten gestifteten Wasserflaschen.
Vom Buttermarkt aus kommentierte erneut amüsant und mit Sachverstand Ferdinand van Heukelum das große Event. Gerade hatte ihm etwa 100 Meter weiterKarin Brieden mit ihrer roten Fahne das Zeichen gegeben: die Läufer kommen gleich um die Ecke. Ganz vorne lief die sechsjährige Jana SchulteTenderich von der Kempener Kindertagesstätte „Pusteblume“. Sie gewann in 1:44-Minuten den 500Meter-Lauf; Vater Elmar war natürlich stolz auf seine Tochter, die sich knapp gegen Kim Merit Peters von der Katholischen Grundschule Wiesenstraße durchgesetzt hatte. Zehn Sieger sollte im Laufe des Tages noch folgen. Darunter war auch Kevin Ahlberg von der Kempener Astrid-Lindgren-Schule: der Junge des Jahrgangs 2008 gewann den Ein-Kilometer-Lauf.
Zu Beginn scharrten die Kinder der Kitas und Grundschulen quasi „mit den Hufen“, wollten zeigen, was sie bei den vielen Trainingseinheiten gelernt hatten. So in ihren orangenen Trikots die Klasse 1 b der Grundschule Wiesenstraße. „Ihr müsst gleich so richtig Gas geben“, rief ihnen Lehrerin Claudia Kinzig zu.
Viele Läuferinnen und Läufer versuchten gestern, die Ergebnisse des Vorjahres zu verbessern – so auch die beiden Tönisvorster Schwägerinnen Jacky und Jenny Watola, die ebenso über die 5000-Meter-Strecke liefen wie Dr. James Blunk, der im Kempener Hospital Chefarzt in der Abteilung für Schmerztherapie ist. Mit dem Mediziner nahmen auch seine laufbegeisterten Kinder Judith (8), Jona (13) und die 14-jährigen Tabea und Hannah teil. Und der Medizinier hatte sich etwas über die fünf Kilometer vorgenommen: „Nicht schon wieder sieben Minuten später als mein Sohn Jona über die Ziellinie zu laufen“, sagte er. Es blieb bei seinem Wunsch.
Einmal mehr war die Vereinigte Turnerschaft Kempen (VTK) mit ihren Orga-Chefs Lothar Bunzel und Dieter Aupperle ein exzellenter Gastgeber; für die exakten Zeiten sorgte wieder „taf-timing“. Es gab sogar eine Firmenwertung, bei der das 24-köpfige Team von Martina Bunse mit vorne lag. Am Stand des Brillenhauses konnten sogar Sonnenbrillen geleast werden. Damen des VTK hatten in der Cafeteria viel zu tun. Mitglieder des Verkehrsvereins standen im Getränkewagen.
Und wie es sich für einen Hauptsponsor gehört, wurden jede Menge Prinzenrollen von Griesson De Beukelaer verteilt. Daran dachten die Kleinsten aber erst einmal nicht. Auf dem Streckenfahrrad zeigte ihnen Charly Janssen den Weg. Und einige Mütter hielten bunte Tafeln hoch, damit sich die Kinder nach den Läufen wiederfanden.
Am Nachmittag waren dann die Älteren dran (Ergebnisse im Loka- len Sport). Gelobt wurde die 2500Meter-Route mit teilweise neuer Streckenführung. Gleichzeitig fanden gestern in NRW mehrere LaufEvents statt. Nicht ganz so zufrieden war der Veranstalter mit dem geringen Interesse, denn parallel sollte vom Läuferkreis Niederrhein West die Meisterschaft über die 10.000Meter-Distanz stattfinden. Dennoch erlebte Kempen wieder einmal ein sportliches Highlight. Als ältester Teilnehmer hatte ein 83-Jähriger aus Oberhausen gemeldet.