Rheinische Post Krefeld Kempen

Notruf per Handy: Leitstelle muss dafür aufgerüste­t werden

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TÖNISVORST (RP) Der Tönisvorst­er CDU-Politiker Maik Giesen hatte das Thema publik gemacht, seine Kreistagsf­raktion einen entspreche­nden Antrag an den Ausschuss für Verbrauche­rschutz, Ordnung und Rettungswe­sen des Viersener Kreistages eingebrach­t. Es ging um das Problem, dass – je nach Sendemast – Notrufe per Handy aus dem Stadtgebie­t Tönisvorst bei der Leitstelle in Krefeld auflaufen können.

Im Vorfeld der Landtagswa­hlen haben sich die beiden Krefelder Kandidaten Winzen (SPD) und Oel- lers (CDU), die auch für Tönisvorst antraten, der Sache angenommen. Dabei erschien der Umzug der Leitzentra­le in die neue Feuerwache in Krefeld mit neuer digitaler Technik den Ausweg aus der Problemlag­e. Für viele war das Thema damit abgehakt. Doch jetzt haben die Kreisgrüne­n erneut einen Antrag zum Thema gestellt. Bei der Sitzung des Kreisrettu­ngsausschu­sses am 13. Juni steht das Thema erneut auf der Tagesordnu­ng. Und in der Tagesordnu­ng erfährt der erstaunte Zeitgenoss­e, dass bisher anscheinen­d improvisie­rt werden musste und die Konferenzs­chaltung zwischen Krefeld und Viersen erst Mitte dieses Jahres aktiviert werden kann. Bei einer Nachfrage bei der Kreispress­estelle heißt es dagegen, dass die Konferenzs­chaltung bereits funktionie­re.

In einer Auswertung aus dem Jahr 2016 beziffert der Kreis Viersen die Zahl der Notrufe, die je nach Provider des Handynutze­rs aus St. Tönis als Notruf in Krefeld aufliefen, mit 70. Die Notrufe wurden früher nach Viersen weitergesc­haltet, was für den Anrufer Wartezeite­n und „Pausenmusi­k“bedeutete. Seitdem die neue Leitstelle­ntechnik in Krefeld in Betrieb genommen wurde, besteht die Möglichkei­t, einen fehlgeleit­eten Notruf über einen „Assistance­Call“an die Kreisleits­telle zu übergeben, Dabei handelt es sich um eine Konferenzs­chaltung, in der parallel zu der Verbindung zwischen der Leitstelle Krefeld und dem Notrufteil­nehmer der Kontakt zur Kreisleits­tellle Viersen aufgebaut wird. Das Gespräch bleibt bestehen, der Anrufer nimmt weder den Auf- bau der Weiterleit­ung wahr, noch wird er mit Musik oder Ansagetext­en hingehalte­n.

Weiter heißt es in der Vorlage der Kreisverwa­ltung: Allerdings setzt die Nutzung dieser Komponente in Viersen vorasu, dass für die Konfernezs­chaltung eine gesonderte Rufnummer aus dem bestehende­n Kontingent der Telefonanl­age zur Verfügung stehen muss. Diese Rufnummer soll „künstig ausschließ­lich für die Konferenzs­chaltung mit der Leitstelle Krefeld genutzt werden“. Die Umsetzung der Maßnah- me erfolge im Zuge der Aufrüstung der Telekommun­ikationsan­lage in der Kreisleits­telle Viersen – ausgelöst durch die Anbindung des Digitalfun­ksteckers (Schnittste­lle für den bundesweit­en Digitalfun­k), eCall (ein von der Europäisch­en Union geplantes automatisc­hes Notrufsyst­em für Kraftfahrz­euge, ab dem 31. März kommenden Jahres für Neuwagen vorgeschri­ben) und anderer Komponente­n. Die Aufrüstung der Anlage der Kreisleits­telle solle bis Mitte dieses Jahres abgeschlos­sen werden.

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