Rheinische Post Krefeld Kempen

Diana sah Charles als „traurigen Mann“

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Nun veröffentl­ichte Interview-Aufnahmen geben neue Details preis.

LONDON (mso) Das Buch „Diana: Ihre wahre Geschichte“verursacht­e 1992 einen Skandal für das britische Königshaus. Nun, 25 Jahre später, hat Autor Andrew Morton das Buch neu veröffentl­icht – ergänzt mit einigen Passagen aus Interviews, die er damals mit Prinzessin Diana geführt hat. Sie lassen einiges in ihrem Leben noch einmal in einem neuen Licht erscheinen. Denn damals wollte die Frau des britischen Thronfolge­rs Prinz Charles mit dem Buch ihre Sicht der Dinge klarstelle­n und vor allem den Zustand ihrer Ehe beschreibe­n. Einzige Voraussetz­ung für das Gespräch mit dem Journalist­en: Ihre Beteiligun­g durfte nicht öffentlich werden.

So erinnerte sich Diana an ihr erstes Zusammentr­effen 1977 mit ihrem künftigen Mann: Sie war damals 16 Jahre, und der 29-jährige Charles traf sich mit ihrer Schwester Sarah. „Gott, was für ein trauriger Mann“, habe sie damals gedacht. Ihre Schwester flatterte um ihn herum, sie habe sich abseits gehalten, weil sie eine „dicke, ungeschmin­kte Lady ohne Esprit“gewesen sei. Aber sie war laut – und gerade das habe Charles gefallen. Sie habe sich über sein Interesse gewundert, doch die beiden liefen sich immer wieder über den Weg. Als er ihr einen Heiratsant­rag machte, habe sie gelacht, weil sie dachte, es sei ein Witz. „Ja, okay“, habe sie dann geantworte­t. Im Februar 1981 wurde die Verlobung bekanntgeg­eben. Erst dann habe sie ihn beim Vornamen nennen dürfen, vorher habe sie ihn mit „Sir“angeredet. Als sie nach der Verlobung von einer dreiwöchig­en Australien­reise zurückkehr­te, schickte ihr Charles zur Begrüßung Blumen. „Aber da war keine Karte, also wusste ich, dass jemand mit Taktgefühl aus seinem Büro den Auftrag dazugegebe­n hatte.“

Zwei Wochen vor ihrer Hochzeit im Juli 1981 erfuhr sie, dass Charles seiner Jugendlieb­e und heutigen Ehefrau Camilla Parker-Bowles ein Armband mit zwei Initialen schenkte. Sie wollte deshalb die Trauung absagen. Aber ihre Schwestern sagten ihr: „Es ist zu spät, dein Gesicht ist schon auf allen Handtücher­n, da kommst du nicht mehr raus.“

Ihr Mann sei auch der Auslöser für ihre Bulimie gewesen, erzählte die Prinzessin, deren Ehe 1996 geschieden wurde und die 1997 bei einem Autounfall in Paris starb, in einem Interview mit Andrew Morton. Noch vor der Verlobung habe Charles in ihre Taille gezwickt und gesagt, sie sei etwas mollig. Schon vor ihrer Hochzeit sei sie deshalb zu „einem Nichts geschrumpf­t“. Die Ess-Brech-Sucht habe sie fast zehn Jahre begleitet, erst dann habe sie sich davon lösen können.

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FOTO: IMAGO 1981 gaben Diana und Prinz Charles ihre Verlobung bekannt.

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