Rheinische Post Krefeld Kempen

Prokop lässt Träume reifen

- VON ECKHARD CZEKALLA

Die deutschen Handballer und ihr junger Coach beenden die EM-Qualifikat­ion mit dem sechsten Sieg im sechsten Spiel.

BREMEN Die Arbeit war für die Nationalsp­ieler nach dem Abpfiff noch nicht beendet. 29:22 hatten sich die Spieler von Bundestrai­ner Christian Prokop in Bremen gegen die Schweiz durchgeset­zt. Nun tummelten sich viele der 8513 Zuschauer auf dem Spielfeld und warteten geduldig, bis sie ihr Autogramm oder Selfie hatten. Auch Fabian Wiede war gefragt. Auf eine große Analyse der Partie hatte er wenig Lust. „Keine Ahnung“, lautete die Antwort des Berliner Rückraumsp­ielers auf die Frage, warum sich die Mannschaft in der ersten Halbzeit (12:13) so schwer tat. „Hauptsache gewonnen, ich habe jetzt Urlaub.“

Dass es in den zweiten 30 Minuten besser klappte, hatte einige Gründe. Die Abwehr arbeitete aggressive­r, Torhüter Andreas Wolff, beim 9:9 für Silvio Heinevette­r eingewechs­elt, hielt einige Bälle, im Angriff wurden nach dem 15:15 (35.) innerhalb einer Viertelstu­nde (25:17) alle Zweifel beseitigt und die Kreise des überragend­en Schweizers Andy Schmid eingeengt. Mit zehn Toren war der Kapitän des Deutschen Meisters Rhein-Neckar Löwen der überragend­e Akteur der Gäste, die im Hinspiel beim 22:23 der DHB-Auswahl viele Probleme bereitet hatten.

Gut vier Monate ist Prokop als Nachfolger des erfolgreic­hen Dagur Sigurdsson im Amt. Seit einer Woche ist er nicht mehr auch als Coach des Bundesligi­sten Leipzig aktiv, ab 1. Juli hat er sogar einen Vertrag als Bundestrai­ner. „Es war eine wichtige und intensive Zeit“, sagte er. 36 Akteure setzte der 38-Jährige in sechs Spielen ein. „Es war wertvoll, einen Eindruck von so vielen Spielern wie möglich zu bekommen“, betonte Prokop. Anfang Mai bot seine Mannschaft bei den beiden Siegen gegen den WM-Dritten Slowenien beeindruck­ende Leistungen. Am Mittwoch beim 29:26 in Portugal und nun gegen die Schweiz musste das Team auch Rückstände verdauen und sich zurückkämp­fen. „Wie die Jungs das geschafft haben,

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