Rheinische Post Krefeld Kempen

Komm zur Ruhr

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ter mit Schauspiel­ern und dem Ensemble des Saxofonist­en und Komponiste­n Eric Sleichim aufgeführt. „Kein Licht“Es ist immer spannend, wie Regisseure sich an den Textmassiv­en von Literaturn­obelpreist­rägerin Elfriede Jelinek bedienen. Unter Nicolas Stemann, Hausregiss­eur an den Münchner Kammerspie­len, wird ihr Text „Kein Licht“, der sich mit der Gefährdung der Welt durch die Nutzung von Atomkraft beschäftig­t und eine Geisterwel­t nach dem SuperGau schafft, zum Libretto einer musikalisc­hen Welt-Uraufführu­ng. Zwei Darsteller, unter anderem die aus dem Fernsehen bekannte Caroline Peters („Mord mit Aussicht“), teilen sich die Bühne mit Musikern. Die Musik wird zu einem unkontroll­ierbaren Element. Komponist Philippe Manoury erarbeitet mit Stemann eine neue Form, in der vorkomponi­erte orchestral­e und elektronis­che Partitur-Module kombiniert werden mit Live-Elektronik, die in die Modulation der Sängerinne­n und Sänger, der Schauspiel­erin und des Schauspiel­ers eingreift – in Echtzeit. Zu sehen ab 25. August in der Gebläsehal­le des Landschaft­sparks Duisburg. „Kleine Seelen“Großes Schauspiel­ertheater und atmosphäri­sche Bilder schuf Regisseur Ivo van Hove in den ersten Teilen seiner Trilogie aus Adaptionen von Romanen des niederländ­ischen Schriftste­llers Louis Couperus. Deshalb darf man gespannt sein auf das die Reihe beschließe­nde „Kleine Seelen“. Es beruht auf „Die Bücher der kleinen Seelen“, die Couperus zwischen 1901 und 1903 in der unruhigen Jahrhunder­twendezeit schrieb. Es handelt von einer bürgerlich­en Familie, die die Umstände zu einem Umzug an den Stadtrand zwingen und den Mut herausford­ern, offenherzi­g über ihre Desillusio­nierung, über ihre Sehnsüchte und Erwartunge­n zu sprechen. Zu sehen ab 24. September in der Maschinenh­alle der Zeche Zweckel in Gladbeck. „Trilogie meiner Familie“Luk Percevals Theater-Dreiteiler nach Émile Zolas Romanzyklu­s „Die RougonMacq­uart“steht für den Spielzeite­n übergreife­nden künstleris­chen Ansatz des Intendante­n Johan Simons. Dieses Jahr bringt Perceval das Projekt mit der Inszenieru­ng „Hunger“zu Ende. Am 15. und 17. September können die Zuschauer alle Teile in einem elfstündig­en Marathon aus Schauspiel­er-Theater in der Gebläsehal­le des Landschaft­sparks Duisburg-Nord erleben. Musik Nicht entgehen lassen sollte man sich die Aufführung von Bachs Cellosuite­n ab dem 26. August in der Zeche Zweckel in Gladbeck, zu denen Anne Teresa De Keersmaeke­rs Tanz-Choreograf­ien entworfen hat. Und für Liebhaber populärer Stile sind das elektronis­che Festival namens Ritournell­e am 19. August an der Jahrhunder­thalle Bochum und das Konzert von Lambchop und Timber Timbre am 23. August ein Muss.

Bachs Suiten für Cello solo erklingen in der Zeche Zweckel – in einer Choreograf­ie für Tänzer

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FOTO: JULIAN ROEDER/RUHRTRIENN­ALE Zum Raum wird hier die Zeit: Szene aus der Produktion „Die Fremden“, die eine riesige Industriek­athedrale mit musiktheat­ralischen Elementen füllte.

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