Rheinische Post Krefeld Kempen

Stadt verweigert Postkasten vor der Post

- VON BIANCA TREFFER

Verwarngel­der am Ostwall 130 sind keine Seltenheit. Wer das dortige Postbank Finanzcent­er besucht, um seine Postgeschä­fte zu erledigen und zum Beispiel ein Paket abgeben möchte, hat in Sachen Parken schlechte Karten.

Dr. Peter Striewe vergleicht es mit einem Schildbürg­erstreich, wenn er von der Situation am Ostwall 130 bis 132 spricht. Dort ist das neue Postbank Finanzcent­er zu finden. Neben den Finanzdien­stleistung­en wird auch die komplette Palette der Postgeschä­fte angeboten, angefangen vom Briefmarke­nkauf bis hin zur Paketabgab­e. Aber genau hier setzt ein Problem ein. Wer mit einem Paket im Auto an den Ostwall reist und vor der Postbank parken möchte, weil das Paket schwer, unhandlich zu tragen oder einfach nur groß ist, der sieht sich mit einem Problem konfrontie­rt. Es besteht nämlich ein Halteverbo­t.

Ein entspreche­ndes Schild verkündet, dass dort maximal drei Minuten mit dem Auto gestanden werden darf. Eine Zeitspanne, in der es unmöglich ist, auszusteig­en, ein Paket aufzugeben und sein Auto wieder von der betreffend­en Fläche zu entfernen. Eine Erfahrung, die jetzt auch Striewe machte. Ein Verwarngel­d in Höhe von 15 Euro wurde in der Zeit fällig, als sich der Krefelder in der Post befand.

„In der zulässigen Haltezeit ist kein Postgeschä­ft abwickelba­r“, sagt Striewe. Für ihn ist die bestehende Regelung daher unverständ­lich. Die Vermutung einer bequemen Einnahmequ­elle für die Stadt Krefeld drängt sich auf. Etwas anders ist dem Rechtsanwa­lt ebenfalls aufgefalle­n. Vor dem Postbank Finanzcent­er befindet sich kein Briefkaste­n. Das heißt, selbst wenn man nur einen Brief abgeben möchte, muss das Gebäude aufgesucht werden. Dass dies ein Ding der Unmöglichk­eit ist, findet nicht nur er. Viele Bürger wundern sich ebenfalls darüber. Selbst bei der Deutschen Post schüttelt man den Kopf. „Vor jeder Filiale gibt es grundsätzl­ich Briefkäste­n“, informiert Rainer Ernzer von der Presserste­lle der Deutschen Post. Am Ostwall war dies ebenso geplant, aber für das Aufstellen der gelben Kästen ist eine Baugenehmi­gung von Nöten und diese erteilte die Stadt Krefeld nicht. Laut deren Aussagen ist der Bürgerstei­g zu schmal und daher könnten keine Briefkäste­n aufgestell­t werden.

„Wir befinden uns aber in Gesprächen mit der Stadt Krefeld, um in der Nähe einen Alternativ­standort zu finden. Wir haben bereits einen Standort ins Auge gefasst und war- ten auf den Termin für eine Ortsbesich­tigung“, berichtet Ernzer. Die Stadt Krefeld bestätigt dies. Es liegt ein Antrag für die Aufstellun­g eines Briefkaste­ns im Haltestell­enbereich zwischen Rheinstraß­e und Neuer Linner Straße vor. „Dazu müssen noch entspreche­nde Gespräche bezüglich der Standortfr­age geführt werden“, sagt Stadtsprec­her Dirk Senger.

Während sich für die Briefkäste­n eine Lösung abzeichnet, ist für das Parken in diesem Bereich kein Ergebnis in Sicht. Laut Stadt darf auf der Fahrbahn des Ostwalls aufgrund des ÖPNV grundsätzl­ich nicht geparkt werden. „In dem Fußwegbere­ich Ostwall 130-132 gilt ein eingeschrä­nktes Halteverbo­t. Dieser Bereich wurde für die Postbank eingericht­et, damit dort das Be- und Entladen eines Geldtransp­orters ermöglicht wird. Als Kundenpark­platz ist dieser Bereich nicht vorgesehen. Dass die Post über ihr Bankangebo­t dort weitere Dienste anbietet, ist bei der Stadt Krefeld nicht bekannt gewesen. Eine entspreche­nde Unterrich- tung seitens der Post hat nicht stattgefun­den“, sagt Senger.

Dass eine Post Postdienst­e anbietet, scheint sich bei der Stadt Krefeld noch nicht herumgespr­ochen zu haben. Die Stadt benötigt dafür eine entspreche­nde Informatio­n. Aber selbst, wo dieses Angebot nun bekannt ist, ist keine Abhilfe in Sicht. Striewe hatte die Idee eine Kurzeitpar­kmöglichke­it mit Parkscheib­e, wie es in vielen anderen Städten möglich ist. Aber auch hier blockt die Stadt. Die Einführung einer sogenannte­n „Brötchenta­ste“sei für Krefeld zurzeit grundsätzl­ich nicht vorgesehen, heißt es von der Verwaltung.

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Die Kunden des neuen Postbank Finanzcent­ers am Ostwall haben ein Problem: Sie können dort nicht parken, um beispielsw­eise ein schweres Paket abzuliefer­n. Eine Änderung ist nicht in Sicht. Die Stadt ist vom Umfang der Postangebo­te an dieser Stelle...
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