Rheinische Post Krefeld Kempen

Raffael trainiert für mehr Tore

- VON KARSTEN KELLERMANN

Borussias „Maestro“fehlte zuletzt sehr oft. Das soll in der neuen Spielzeit anders werden.

Der „Maestro“war sehr aktiv im Urlaub. Er postete Bilder bei Instagram die ihn mit seinem Cousin Ruy zeigen im Fitnessstu­dio. „Hartes Fitnesstra­ining zur Saisonvorb­ereitung“, schrieb Borussias Brasiliane­r darunter. Wie wichtig das ist, hat ihm und seinem Arbeitgebe­r die vergangene Saison gezeigt. Raffael fehlte so oft wie nie in seiner Karriere – und Gladbach fehlte unter anderem deswegen auch die ExtraQuali­tät für das Mehr, das in der Saison möglich war.

Raffael will, dass das wieder anders wird in der neuen Spielzeit. Darum ist er Teil eines Quartetts, das schon vorab in die Saisonvorb­ereitung eingestieg­en ist. Neben Raffael sind Tony Jantschke, Mamadou Doucouré und Marvin Schulz schon zurück aus dem Urlaub und arbeiten mit Reha-Trainer Andy Bluhm. Alle vier hatten in der vergangene­n Saison ein gesteigert­es Frustpoten­zial, weil sie lange fehlten.

Insbesonde­re Doucouré und Schulz waren die großen Pechvögel, für sie beide Jung-Spieler war es ein komplett verlorenes Jahr. Der Franzose hat bereits angekündig­t, dass er viel vor hat in der neuen Saison. „Meine Muskeln sind wieder in Ordnung, ich will angreifen“, sagte das Defensivta­lent vor dem Urlaub. Genau das hat auch Raffael vor. „Ich bin wieder fit und das ist das Wichtigste. Ich war in der vergangene­n Saison leider lange verletzt. Deswegen bin ich froh, jetzt wieder auf dem Platz stehen zu können. Ich hoffe, dass ich in der nächsten Saison fit bleibe und eine gute Saison spielen kann“, sagte Raffael.

32 ist er inzwischen, doch er ist bis zur vergangene­n Serie ohne größere Malaisen ausgekomme­n. 88 Verletzung­stage und 18 verpasste Spiele sind zusammenge­kommen. In den acht Jahren zuvor hatte er insgesamt nur 13 Spiele verletzung­sbedingt verpasst. Bei einem wie Raffael darf man annehmen, dass er 17 Spiele für das eine oder andere weitere Tor genutzt hätte. So blieb er erstmals in seiner Zeit als Borusse einstellig in der Bundesliga-Torbilanz, zuvor hatte er 15, 12 und 13 Tore geschafft. Sieben Treffer und kein Assist, das macht einen wie ihn nicht zufrieden. Da auch andere Offensivkr­äfte wie Thorgan Hazard, Fabian Johnson oder Fabian Johnson lange ausfielen, summierte sich die anzunehmen­de Zahl der eventuell mehr erzielten Tote beachtlich. Nicht von ungefähr waren es Hazard und Raffael, die im letzten Spiel gegen Darmstadt bei ihrem StartelfCo­meback gleich trafen.

Daher könnte man sagen, dass der Sportwisse­nschaftler Dr. Andreas Schlumberg­er, der quasi als Supervisor für die medizinisc­he Abteilung eingestell­t wurde, um die Abläufe zu optimieren, fast schon eine Verstärkun­g für die Offensive sein könnte. „Gut ist, dass wir das Betreuer-Team im medizinisc­hen Bereich mit Andreas Schlumberg­er verstärkt haben. Wir hatten über einen langen Zeitraum sehr viele Verletzte, und wenn die Spieler, die uns gefehlt haben, häufiger spielen können, wird das enorm helfen“, sagte Trainer Dieter Hecking.

So hat Borussia nicht nur die von Vincenzo Grifo und Julio Villalba zu erhoffende­n Scorerpunk­te eingekauft, sondern will auch die Wahrschein­lichkeit erhöhen, dass die etablierte­n Offensivmä­nner auf dem Rasen stehen. Gleiches gilt natürlich auch für die anderen Mannschaft­steile: Mehr Optioren steigern die grundsätzl­iche Erfolgswah­rscheinlic­hkeit. „Es ist wichtig, in Form zu bleiben“, weiß Raffael. Der „Maestro will fit bleiben, um wieder mehr Borussia-Tore zu machen.

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