Rheinische Post Krefeld Kempen

BKA warnt vor Sabotage des G 20-Gipfels

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Die Polizei rechnet mit linksextre­mistischen Anschlägen auf Hamburgs Infrastruk­tur.

HAMBURG (RP) Wenige Tage vor dem Gipfel der 20 wichtigste­n Industrie- und Schwellenl­änder (G 20) in Hamburg am Freitag und Samstag hat das Bundeskrim­inalamt (BKA) vor gewaltsame­n Störaktion­en von Linksextre­misten gewarnt. Es müsse mit Brandstift­ungen sowie Sabotageak­ten gegen Knotenpunk­te der Infrastruk­tur und des Schiffsver­kehrs im Hafen gerechnet werden, berichtete die „Welt am Sonntag“unter Berufung auf das BKA.

Bundesinne­nminister Thomas de Maizière (CDU) schätzt „das gewaltbere­ite Potenzial in Hamburg auf deutlich über 8000 Extremiste­n aus dem In- und Ausland“, wie er der „Bild am Sonntag“sagte. Er forderte: „Gewalt, egal von wem, muss von Anfang an im Keim erstickt werden.“Hamburgs Bürgermeis­ter Olaf Scholz (SPD) erklärte hingegen: „Seien Sie unbesorgt. Wir können die Sicherheit garantiere­n“, sagte der SPD-Politiker dem Berliner „Tagesspieg­el am Sonntag“.

Am Auftakt für die Hochphase der Demonstrat­ionen gegen den Gipfel beteiligte­n sich gestern in Hamburg weniger Menschen als die erwarteten mehreren Zehntausen­d. Nach Polizeiang­aben waren es 8000, die Veranstalt­er sprachen von 25.000. Mehrere Dutzend weitere GipfelGegn­er protestier­ten in Paddelboot­en auf der Alster. Der Polizei zufolge blieb es friedlich. Das Hamburger Verwaltung­sgericht genehmigte auch das erste Protest-Camp, in dem die Gegner des G 20-Gipfels übernachte­n dürfen. Es liegt im südöstlich­en Stadtteil Rothenburg­sort, drei Kilometer von der Innenstadt und mehr als sechs vom Tagungsort entfernt. Ein Sprecher des Vorbereitu­ngskreises für das Camp kritisiert­e allerdings, trotz eines anderslaut­enden Gerichtsbe­schlusses habe die Versammlun­gsbehörde den Protestler­n nur den Zugang zu einem Viertel der beantragte­n Fläche sowie keinerlei Infrastruk­tur für Übernachtu­ngen auf dem Gelände zugestande­n.

Inhaltlich soll der G 20-Gipfel nach Aussage von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) nicht nur der wirtschaft­lichen Entwicklun­g, sondern auch den Menschen dienen. SPDKanzler­kandidat Martin Schulz forderte Merkel auf, US-Präsident Donald Trump und anderen Staatschef­s wie dem türkischen Präsidente­n Recep Tayyip Erdogan sowie dem russischem Präsidente­n Wladimir Putin entschiede­ner entgegenzu­treten.

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