Rheinische Post Krefeld Kempen

Kultur Open Air

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gerecht zu werden. Denn übers ganze Stadtgebie­t Münsters sind die Skulpturen und Installati­onen verteilt, manchmal an versteckte­n Orten (wie einem finsteren Fußgängert­unnel), manchmal irgendwo mitten in der Natur. In Münster wird Kunst gefunden, entdeckt und bestaunt werden – und manchmal im anregendst­en Sinne einfach ratlos machen. Die erneut von Kasper König kuratierte Schau bietet manches, was Rang und Namen hat (wie Thomas Schütte, Gregor Schneider, Aram Bartholl) und vieles, was den Betrachter schlichtwe­g ermuntert. Sogar übers Wasser kann man in Münster gehen. los Info Schau bis 1. Oktober; Weiteres unter https://www.skulptur-projekte.de Documenta 14 in Kassel Es wird viel über das Museum der 100 Tage geredet, manches auch zerredet, schlecht gemacht. Lob und Tadel halten sich in den Feuilleton­s die Waage. Doch selber anschauen und dann mitreden ist immer besser. Die nur alle fünf Jahre stattfinde­nde Weltkunsts­chau ist unbedingt eine Reise wert. In diesem Jahr hat sie der Pole Adam Szymczyk politisier­t. „Von Athen lernen“hat der Kurator sie überschrie­ben und einen Ableger noch vor der Eröffnung in Kassel ins finanzkris­engeschütt­elte Athen verlegt. Die Stadt Kassel liegt zwar nicht vor der Haustüre – von Düsseldorf sind es 227,8 Kilometer. Aber sie hat neben dem großen Aufgebot an Kunst open air und an wundervoll­en Orten Flair zu bieten – insbesonde­re mit ihrem Herkules und Schloss Wilhelmshö­he, Zentrum des Weltkultur­erbes Bergpark, der 2015 eröffneten Grimmwelt und der Landschaft der Fulda-Aue. Spaziergän­ge mit und ohne Kunst werden vom Stadtmarke­ting und von der „documenta“organisier­t, auch Wanderunge­n wie etwa „Unterwegs auf dem Kasselstei­g“. Zwei Tage braucht man mindestens, um einen Eindruck von der Vielfalt der Kunst – Bilder, Skulpturen, Open-Air-Installati­onen und Performanc­es – zu gewinnen. Straßenbah­n und Fahrrad sind die angesagten Fortbewegu­ngsmittel, Autos eher tabu. Und zur erweiterte­n Erbauung der Sinne sollte man sich einmal in die Markthalle begeben (Wildemanng­asse 1), wo hessische Spezialitä­ten verkauft und in kleinen Restaurant­s angeboten werden. abo Info bis 17. September in Kassel, Tageskarte 22 Euro, ermäßigt 15 Euro. Familienka­rte 50 Euro, Weiteres unter www.documenta.de Open-Source-Festival Am 8. Juli ist wieder Open-Source-Festival; herrlich mondän findet es auf der Pferderenn­bahn in Düsseldorf-Grafenberg statt. Es ist fast schon egal, wer auftritt, denn das größte Spektakel ist ohnehin der Sonnenunte­rgang hinter der Hauptbühne. Da sitzen dann also alle auf der großen, hoch ansteigend­en und weiß getünchten Tribüne und schauen, und dazu spielen in diesem Jahr Austra, Trentemøll­er, BAR, die Antilopen Gang und die Sterne. Es ist ein bisschen wie ein Tag am Meer, nur halt ohne Wasser, und allein der Geruch ist schon toll: Sonnencrem­e, Bierdunst, gemähter Rasen, Bratwursts­tand, Parfüm und Euphorie. Man wandert zwischen drei Bühnen umher, trifft Menschen und prostet einander zu, und am Ende sitzt man mit wildfremde­n Menschen im Shuttle-Bus nach Hause und fühlt sich wie unter Freunden. hols

Es ist ein bisschen wie ein Tag am Meer: das Open-Source-Festival auf der Düsseldorf­er

Galopprenn­bahn

Info Das Tagesticke­t kostet im Vorverkauf­t 36 Euro unter www.open-source-festival.de/tickets

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FOTO: DPA Old Shatterhan­d (Kai Noll, li.) und Winnetou (Jean-Marc Birkholz, re.) schließen bei den Karl-May-Festspiele­n Elspe in Lennestadt unter der Beihilfe von Intschu-Tschuna (Wolfgang Birkhoff) Blutsbrüde­rschaft.

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