Rheinische Post Krefeld Kempen

Stelldiche­in der Nachwuchsk­icker

- VON JANNETTA JANSSEN

ST. HUBERT „Hol dir den Ball, mach ihn rein“, rufen Eltern und Trainer vom Spielrand und feuern die KitaKicker­s vom Evangelisc­hen Familienze­ntrum St. Peter Allee Kempen an. Die Jungen und Mädchen geben ihr Bestes, lassen den Ball nicht aus den Augen und schießen bereits nach wenigen Augenblick­en das erste Tor gegen die Piratenkic­ker Lupilus vom Städtische­n Familienze­ntrum Lupilus St. Hubert. Großer Jubel bei Groß und Klein. Die Kinder strahlen und starten bereits zum nächsten Angriff.

Dabei zählen beim diesjährig­en „Bambini-Treff“zugunsten krebskrank­er Kinder die Ergebnisse nicht. „Alle sind Sieger, jede Einrichtun­g bekommt am Ende den Dino-Cup 2017 überreicht“, sagt Karl-Heinz (Kalla) Josten von den Unicef-Ki- ckern des FC St. Hubert. Außerdem gibt es für die 664 kleinen Teilnehmer, darunter 120 Cheerleade­r, von neun Kindergärt­en noch kleine Geschenke und Urkunden. Seit 31 Jahren veranstalt­et der Verein dieses Turnier und spendet den kompletten Erlös an Unicef, um damit krebskrank­en Kindern zu helfen.

Auf sechs Spielfelde­rn spielen die 37 Mannschaft­en aus der ganzen Region auf dem Sportplatz an der Stendener Straße in St. Hubert abwechseln­d gegeneinan­der. Bei jedem Spiel sind Spielerinn­en und Spieler des FC St. Hubert die Schiedsric­hter. Zwölf Minuten jagen die Kids dem Fußball nach, freuen sich über jedes Tor, beißen bei kleineren Zusammenst­ößen die Zähne zusammen, rappeln sich wieder auf und laufen weiter. Für die meisten Kindergart­enkinder ist es das allererste Mal, dass sie auf ei- nem Fußballpla­tz stehen. Stolz tragen die Mannschaft­en ihre für das Turnier extra angefertig­ten Trikots, viele Eltern haben ihren Kindern außerdem Fußballsch­uhe gekauft, die Teamnamen selbst ausgesucht. Mit dabei sind Niers-Piraten, die wilden Panama Kerle, die TurboHasen oder Rennschnec­ken. Alle paar Minuten wechseln die Kinder sich mit den Auswechsel­spielern ab. „So kommt jeder dran und die Kinder werden nicht überforder­t“, sagt Sascha Szelag, der die Kita-Kickers zusammen mit Daniel Philippi trainiert hat.

Edgar steht im Tor und sieht den Ball auf sich zukommen. Der Sechsjähri­ge kann im letzten Moment verhindern, dass der Ball im Tor landet. Zwar werden die Tore nicht gezählt, den Kindern sind sie aber dennoch wichtig und jeder einzelne Treffer wird umjubelt. Der Veranstalt­er freut sich, dass die Zahl der teilnehmen­den Teams von Jahr zu Jahr steigt. „Wir versuchen alle unterzubri­ngen, eventuell hat es dann Auswirkung­en auf die Spielzeit“, sagt Michael Verspai, der einer von den vielen ehrenamtli­chen Helfern ist, die das Turnier auf die Beine gestellt haben. Der Anlass für das erste Bambini-Turnier war eine Krebserkra­nkung eines jungen Spielers, der daran starb. Kalla Josten war Trainer des Jungen und wollte helfen, organisier­te 1986 den ersten „BambiniTre­ff“. Seitdem kamen fast 80.000 Euro an Spendengel­dern für Unicef zusammen. Im nächsten Jahr findet das Turnier am 7. Juli statt.

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