Rheinische Post Krefeld Kempen

Schummer und Schiefner sagen „Ja“zur Ehe für alle

- VON MARTIN RÖSE

Warum die beiden Bundestags­abgeordnet­en aus dem Kreis Viersen für den Gesetzentw­urf stimmten.

WILLICH/KEMPEN Bei der namentlich­en Abstimmung im Deutschen Bundestag über die „Ehe für alle“haben die beiden Viersener Bundestags­abgeordnet­en, Uwe Schummer (CDU) aus Neersen und Udo Schiefner (SPD) aus Kempen, mit „Ja“gestimmt. Schummer gehört damit zur Minderheit in der CDU/ CSU-Fraktion: 75 Abgeordnet­e der Union begrüßten die Homo-Ehe, 225 stimmten dagegen. Vier Unionspoli­tiker enthielten sich, fünf blieben der Abstimmung gestern fern.

„Ich bin froh, dass das Thema endlich abgeräumt ist“, erklärte Schummer nach der Abstimmung, „gerade weil ich die Position einer Ehe für alle innerlich schon länger vertrete.“Es sei richtig von Bundeskanz­lerin Angela Merkel gewesen, die Abstimmung nach dem Gewissen freizugebe­n. Als die Grünen vor vier Jahren die „Ehe für alle“beantragte­n, hatte Schummer an der Abstimmung nicht teilgenomm­en. Er ist überzeugt: „Keine Ehe zwischen Mann und Frau wird dadurch gefährdet, dass in der Nachbarsch­aft zwei Frauen oder zwei Männer zusammen leben. Eine Ehe wird

dann ge- fährdet, wenn die Erwerbstät­igenzeit die Familienze­it kannibalis­iert. Oder wenn junge Menschen so lange befristet beschäftig­t sind, bis sie zu alt sind, um zu heiraten und eine Familie zu gründen.“Ehe bedeute, wenn zwei sich liebende Menschen lebenslang gemeinsam durch gute und schwierige Zeiten gehen, so Schummer. „Das sind zutiefst konservati­ve Werte.“

Auch der SPD-Bundestags­abgeordnet­e Udo Schiefnerl­me ist überzeugt: „Durch die Ehe für alle wird der klassische­n Ehe nichts genommen, aber gleichgesc­hlechtlich­en Menschen sehr viel gegeben.“

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FOTOS (ARCHIV): KN Uwe Schummer (links) und Udo Schiefner stimmten mit „Ja“.

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