Rheinische Post Krefeld Kempen

Karibik-Premiere: Erfolg trotz Wetter-Pechs

- VON JENS VOSS

Gleich zwei Karibikstr­ände in der City und am Rhein, dazu das Uerdinger Stadtfest und der Auftakt von „Rhine Side Gallery“: Vor allem der verregnete Samstag trübte etwas die Event-Freude in Krefeld, und es gab auch Selbstkrit­ik. Dennoch zogen die Veranstalt­er eine positive Bilanz. Der Uerdinger Kaufmannsb­und zeigte neue Zuversicht für die Oberstraße.

Das erste „Krefeld karibisch“- Wochenende ist sehr gut angenommen worden – der Kunststran­d mit Liegestühl­en auf dem Dionysiusp­latz war vor allem am Freitagabe­nd „irre voll“, resümierte Christoph Borgmann, Vorsitzend­er der Krefelder Werbegemei­nschaft: „Gerade junge Leute haben sich positiv geäußert und gesagt: Endlich mal etwas für uns zum Chillen.“Sogar das Wetter spielte in gewisser Weise mit: Am Freitagabe­nd begann es erst gegen 22 Uhr zu regnen, als das LateNight-Shopping des Einzelhand­els und das Programm auf dem Dionysiusp­latz ausklangen.

Wetter hin oder her – Borgmann lobte das Karibik-Konzept: Es habe skeptische Stimmen gegeben; „aber das Konzept hat Hand und Fuß, die Veranstalt­ung ist qualitätsv­oll“– die Beachparty-Anmutung sei von den Besuchern mit Lust angenommen worden. Enttäuscht zeigte Borgmann sich von Händler-Kollegen, die ihren Laden am frühen Abend geschlosse­n haben – offenbar, weil sie nicht mehr an genügend Publikumsv­erkehr glaubten. „Es gab gegen halb sieben eine Flaute, aber gegen acht, halb neun war die Stadt deutlich voller. Wir haben vor unserem Geschäft Cocktails angeboten und hätten drei Mixer gebrauchen können“, resümierte er. Er wünscht sich, dass an einem solchen Abend alle durchhalte­n und nicht bei der ersten Flaute aufgeben.

Gelassenhe­it zeigte Borgmann bei der Frage, ob sich Einzelhand­elsorganis­ationen und Vereine in den Stadtteile­n nicht besser absprechen müssten, hätten sich doch Uerdingen, die City und Fischelner Schützen Konkurrenz gemacht. „Krefeld ist eine große Stadt, die solche Veranstalt­ungen auch parallel trägt. Außerdem sind die drei Wochenende­n vor den Ferien und die beiden danach immer sehr begehrt“, sagte Borgmann, „da will jeder etwas machen.“

Auch Bettina Losereit, stellvertr­etende Vorsitzend­e des Uerdinger Kaufmannsb­undes, glaubt nicht an mehr Absprache, zumal die Vorlaufzei­t für die Anmeldung von Stadtfeste­n und verkaufsof­fenen Sonntagen lang seien. Uerdingen hatte für Samstag zur „Gourmet-Meile“und für Sonntag zum Stadtfest „Oeding Open“mit verkaufsof­fenem Sonntag eingeladen. Wenn die Besucherza­hlen nicht so gut waren, dann lag das für sie nicht an der Parallelit­ät der Ereignisse, sondern am Wetter. „Leider war der Samstag verregnet und die Gourmet-Meile tagsüber nur schwach besucht. Als aber am Abend die Sonne hervorkam, kamen die Besucher.“Heißt auch: Bei blendendem Wetter wäre auch Uerdingen durch die Bank weg voll gewesen. Der Tag gestern war besser – die Stadt war „ordentlich voll“, das Wetter hat mitgespiel­t, es blieb weitgehend trocken, und die Modenschau auf dem Marktplatz erwies sich einmal mehr als Publikumsm­agnet. Überhaupt nicht getrübt ist die Stimmung beim Kaufmannsb­und – vor allem für die von Leerstand geplagte Oberstraße zeigt sich ein Silberstre­if am Horizont: „Dort sind durch Vermittlun­g des Kaufmannsb­undes drei neue Geschäfte angesiedel­t“, berichtet Losereit. Sie bekräftigt die Hoffnung des Kaufmannsb­undes, die Straße für den Verkehr zu öffnen und nach dem Vorbild der Königstraß­e zu einem attraktive­n Stück Einkaufsst­raße zu machen, auf dem Auto- und Fußgängerv­erkehr problemlos miteinande­r existieren.

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 ??  ?? Uerdingen hatte zur „Gourmet-Meile“und zum Stadtfest „Oeding Open“mit Modenschau und verkaufsof­fenem Sonntag eingeladen.
Uerdingen hatte zur „Gourmet-Meile“und zum Stadtfest „Oeding Open“mit Modenschau und verkaufsof­fenem Sonntag eingeladen.
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Verregnete Strandträu­me bei der „Rhine Side Gallery“.

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