Rheinische Post Krefeld Kempen

Ulli Furth trifft bei seinem Abschiedss­piel ins Tor

- VON H.-G. SCHOOFS

Der Ex-Vorsitzend­e des VfL Tönisberg wurde am Samstag nach seiner 16-jährigen Amtszeit von seinem Verein mit einem Freundscha­ftsspiel gegen die Uerdinger Legenden verabschie­det und trat selber zum Elfmeter an. Am Ende trennten sich beide Mannschaft­en mit 3:3.

FUSSBALL Die Abschiedst­ränen hätte sich der Wettergott am Samstagnac­hmittag auf der Tönisberge­r Sportanlag­e an der Schaephuys­ener Straße ruhig sparen können, auch wenn der Abschied von Ulli Furth, als 1. Vorsitzend­er des VfL Tönisberg den Mitglieder­n bestimmt wehtat. Am 7. April hatte sich der 59-jährige Unternehme­r bei der Jahreshaup­tversammlu­ng nicht mehr zur Wahl gestellt und das Amt an Jens Grundei übergeben. Ulli Furths Verdienste für den gesamten Verein kann man nicht ausreichen­d genug würdigen. Mit der Idee des neuen Vorstandes, den Fußballfan Furth mit einem Freundscha­ftsspiel zwischen Ullis Allstars und den Uerdinger Legenden zu verabschie­den, wurde dem Ex-Vorsitzend­en eine große Freude gemacht. „Das ist eine gelungene Sache“, sagte Furth nach dem Spiel, das schiedlich friedlich mit 3:3 (1:2) endete.

Die Wiedersehe­nfreude vor dem Anpfiff war auf beiden Seiten riesengroß. Spieler aus zahlreiche­n Landesliga-Teams des VfL trafen sich in der Kabine. Als Trainer bekam Siggi Sonntag die große Ehre, Ullis Allstars zu coachen. Kein Trainer war zu Glanzzeite­n des VfL so lange im Amt wie der Duisburger (fünf Jahre). Bei den Uerdinger Legenden stand Horst Riege an der Seitenlini­e, der von 2003 bis 2006 auch in Tönisberg tätig war.

Das Aufgebot des VfL war größer und weitaus jünger als das der Uerdinger Legenden. Doch die Oldies des FC Bayer 05 machten das mit ih- rer Erfahrung und besseren Technik prima wett. Im Tor bewies Manfred Kubik seine Klasse, als er bereits in der ersten Minute eine Großchance der Allstars durch Ingo Sommer zunichte machte. Gegen den Kopfball von Michael Olimski aus kurzer Distanz war er allerdings machtlos. Vom Wiederanpf­iff weg schnappte sich Ansgar Brinkmann das runde Leder und schloss ein Solo mit einem Traumtor zum Ausgleich ab. Da wurde er auf seine alten Tage wieder seinem Ruf als „weißer Brasiliane­r gerecht.“Kurz vor Halbzeit der 2x40 Minuten brachte Marcel Witeczek die Legenden in Führung.

Kaum rollte nach der Pause wieder der Ball, erzielte Phillip Sonnen den Ausgleich für die Allstars, die reichlich vom Auswechsel­kontingent Gebrauch machten. Für den Höhepunkt des Spiels sorgte der ExVorsitze­nde persönlich. Als Schiedsric­hter Thomas Kirches auf den Elfmeterpu­nkt zeigte, betrat Ulli Furth den Rasen und sorgte mit einem platzierte­n Schuss ins linke untere Eck für die 3:2-Führung. In der dritten Halbzeit hielt sich das Gerücht, Manni Kubik sei absichtlic­h in die andere Ecke geflogen. Als der Schiedsric­hter auch den Legenden einen Elfer zusprach, traf Oliver Grein zum 3:3-Endstand.

„Vor dem Spiel habe ich den Jungs gesagt, dass sie froh sein können, weiter Fußballspi­elen zu können. Ich habe mich gefreut, dass ich die Legenden betreuen durfte. Das 3:3 war ein gerechtes Ergebnis. Wir haben uns taktisch etwas einfallen lassen und vor der Pause mit 12 Mann gespielt“, sagte Trainer Horst Riege

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