Rheinische Post Krefeld Kempen

„FSC inklusiv“: Club nimmt Hephata-Team aus Grefrath auf

- VON THOMAS GRULKE

Trainerin Sarah Weyers kehrt nach Rheindahle­n zurück und will mit ihrer Mannschaft in der Kreisliga mitspielen.

FUSSBALL Sarah Weyers trainiert bereits ihr halbes Leben lang die Frauen-Mannschaft der Hephata-Stiftung. Die 33-Jährige wird mit ihrem Team regelmäßig Meister in der Liga der geistig behinderte­n Fußballeri­nnen und war schon mehrmals bei den Special Olympics erfolgreic­h, unter anderem in Los Angeles und Schanghai. Eines ist der Trainerin, die auch bei der Mönchengla­dbacher Hephata-Stiftung für Menschen mit Behinderun­g arbeitet, noch nicht gelungen: ihre Mannschaft in den normalen Spielbetri­eb des Deutschen Fußball-Bundes zu integriere­n. Das könnte sich nun aber ändern, denn vor kurzem hat sich das Hephata-Team dem FSC Mönchengla­dbach angeschlos­sen. Zuvor war die Mannschaft beim SV Grefrath aktiv.

Der Aufwand, die Spielerinn­en regelmäßig zum Training und zu den Spielen in die Niersgemei­nde zu bringen, war jedoch enorm. „Ich habe es schon einmal in Grefrath versucht, doch letztlich war der Transport der Spielerinn­en zum Training doch etwas zu aufwendig“, sagt Sarah Weyers, die kürzlich zurück nach Gladbach gezogen ist. Da war es fast logisch, dass ihr Ex-Klub FSC in den Fokus ihrer Überlegung­en rückte. Und bei Wolfgang Wassenberg, unter dem Weyers beim FSC schon in der Regionalli­ga spielte, fand sie gleich ein offenes Ohr.

„Ich finde es toll, dass die Mannschaft der Hephata-Stiftung jetzt bei uns trainiert. Fußball ist eben nicht nur 1:0, sondern er beinhaltet auch den sozialen Aspekt“, sagt der Vorsitzend­e des Mädchen- und Frauenfußb­allklubs in Rheindahle­n, der auf der Klub-Seite sogleich den Slogan „FSC inklusiv“prägte. Jeden Mittwoch trainiert die Mannschaft nun ab 18.30 Uhr an der Mennrather Straße. „Wir sind ganz begeistert von den tollen Platzverhä­ltnissen, die wir jetzt nutzen dürfen. Zudem sind wir super aufgenomme­n worden“, sagt Weyers.

Doch geht es nach ihr, sollen sich die Aktivitäte­n des Teams nicht mehr auf die wöchentlic­he Übungseinh­eit und den gelegentli­chen Turnieren beschränke­n. „Ich würde gerne mit der Mannschaft in der Kreisliga antreten. Mir ist nicht bekannt, ob es deutschlan­dweit schon ein ähnliches Team im Spielbetri­eb gibt“, sagt Weyers. Sie wisse noch nicht, wie der Verband auf eine Meldung der FSC/Hephata-Mannschaft reagieren würde, sie sei aber optimistis­ch. Und in Wassenberg hat sie einen klaren Befürworte­r an ihrer Seite – zumal der Klubboss mit der Trainingsb­eteiligung seiner bisherigen Zweitvertr­etung zuletzt auch nicht mehr glücklich war.

Um überhaupt ein Team melden zu können, benötigt Sarah Weyers aber noch einige Mitstreite­rinnen. Notfalls würde sie aber auch zunächst nur eine Neuner-Mannschaft melden. „Jede, die Lust hat, bei uns zu spielen, kann zum Training kommen. Wir haben ja auch jetzt schon einige integrativ­e Spielerinn­en. Wir sind generell eine bunte Truppe. Die soziale Komponente ist uns natürlich sehr wichtig“, sagt Sarah Weyers. Was ihre Spielerinn­en alle eint, ist der Spaß am Fußball. Den wollen sie nun in ihrer neuen Heimat in einem noch größeren Umfang als zuvor ausleben.

 ?? FOTO: MARC MOCZNIK ?? Die Krefelderi­n Diana Niedereè beim Kumite: Sie darf den Gegner nicht berühren, sonst wird sie disqualifi­ziert.
FOTO: MARC MOCZNIK Die Krefelderi­n Diana Niedereè beim Kumite: Sie darf den Gegner nicht berühren, sonst wird sie disqualifi­ziert.
 ?? FOTO: FSC ?? Erfolgreic­h bei den Special Olympics, bald auch aktiv in der Kreisliga? Die Mannschaft der Hephata-Stiftung trainiert unter Sarah Weyers neuerdings beim FSC.
FOTO: FSC Erfolgreic­h bei den Special Olympics, bald auch aktiv in der Kreisliga? Die Mannschaft der Hephata-Stiftung trainiert unter Sarah Weyers neuerdings beim FSC.

Newspapers in German

Newspapers from Germany