Rheinische Post Krefeld Kempen

G20-Gegner stellen Ultimatum

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Die Aktivisten drohen ab heute mit Blockaden zentraler Plätze in Hamburg.

BERLIN/HAMBURG (jd) Vor dem G 20Gipfel in Hamburg drohen linke Gruppen im Streit um ein ProtestCam­p, von heute an „Parks, Plätze, Flächen und Knotenpunk­te“mit vielen kleinen Camps zu besetzen, sollte die Polizei kein zentrales Camp mit Übernachtu­ngsmöglich­keiten erlauben. Das Bündnis „Welcome to Hamburg“hatte auf einer Internetse­ite ein Ultimatum bis heute um 10 Uhr gestellt. Ansonsten solle „mit Material, Zelten und allen vorstellba­ren Aktionsfor­men“gezeigt werden, dass sich öffentlich­er Protest gegen den G 20-Gipfel nicht verbieten lasse, hieß es.

Das Hamburger Verwaltung­sgericht hatte Camps grundsätzl­ich erlaubt, bestätigte jedoch gestern Auflagen der Polizei gegen das Camp auf der Elbhalbins­el Entenwerde­r. Demnach dürfen die G 20-Gegner weder Schlafzelt­e aufstellen noch Küchen oder Duschen errichten.

Der CDU-Bundestags­abgeordnet­e Patrick Sensburg brachte nun Aufruf des Bündnisses „Welcome to Hamburg“ eine Unterstütz­ung durch die Bundeswehr ins Spiel, sollte sich die Lage zuspitzen. „Lediglich beim Schutz bestimmter Objekte könnte man ergänzend über den Einsatz der Bundeswehr zur Entlastung der Polizei nachdenken, wenn sich die Lage kritisch verschärfe­n sollte“, sagte Sensburg. Zur Zeit brauche man einen Einsatz der Bundeswehr aber nicht. Auch Bayerns Innenminis­ter Joachim Herrmann (CSU) lehnte das ab.

Unterdesse­n wurde bekannt, dass Saudi-Arabiens König Salman nicht zum Gipfel fahren wird. Aktuelle Entwicklun­gen in der Katar-Krise würden den 81-Jährigen dazu zwingen, einen Vertreter zu schicken. Nach Angaben der saudi-arabischen Botschaft in Berlin wird Staatsmini­ster Ibrahim al Assaf die Delegation des Königreich­es anführen. Es ist die zweite Absage nach dem brasiliani­schen Staatschef Michel Temer, der wegen Korruption vor der Amtsentheb­ung steht. Stimme des Westens

„Öffentlich­er Protest gegen den Gipfel lässt sich nicht verbieten“

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