Rheinische Post Krefeld Kempen

Wie Kunstschaf­fende den Sommer sehen

- VON SILVIA RUF-STANLEY

„Die Farben eines Sommers“heißt die neue Ausstellun­g im Kempener Kramer-Museum. Sechs Künstler, die mit ganz unterschie­dlichen Techniken arbeiten, zeigen ihre persönlich­e Sicht des wärmsten Monats im Jahreskrei­s.

KEMPEN Die neue Ausstellun­g, die jetzt im Kempener Kulturforu­m Franziskan­erkloster an der Burgstraße zu sehen ist, gibt Künstlern Raum, die ansonsten mit ihren Werken zuweilen in den leer stehenden Ladenlokal­en an der Ellenstraß­e in der Altstadt anzutreffe­n sind. Sechs Künstler – unter anderem Mitglieder des Kempener Kunstzentr­ums – stellen bis 13. August im städtische­n Kramer-Museum aus.

Kulturamts­mitarbeite­rin Doris Morawietz erläuterte bei der Eröffnung der Ausstellun­g die Werke nur kurz, um dann die etwa 50 Besucher auf ihre eigene Entdeckung­sreise zu schicken. Dankeswort­e gab es von Wilhelm Josef (WiJo) Heinen, dem Initiator der Ausstellun­g vom Kempener Kunstzentr­um, für die Bereitscha­ft des Museums, die Werke zu zeigen.

Ein Teil der Künstler kommt aus dem früheren Kunstkreis in Kempen, ein Teil ist durch die Kontakte zum Kunstzentr­um dazu gestoßen. So traf man hier auch auf alte Bekannte wie die Malerin Mali Schätte. Eigentlich lebt sie in Wiesbaden. Aber sie ist Kempen seit vielen Jahren verbunden. Sie liebt intensive Farben. Da schillert ein „Pfälzer Weinsommer” in aller Pracht. Aber es gibt bei ihr auch die andere Seite des Sommers – nämlich die Industrie, die trotz Sommer weiter arbeiten muss. „Finde ich ganz toll”, meinte eine Besucherin beim Betrachten der Bilder. Denn das verbinde man doch nie mit dem Gedanken an den Sommer. Elke Weiers ist aus Kaarst zur Gruppe gestoßen. Besonders beeindruck­end sind ihre drei Bilder „Stadtlicht­er” – Kunstwerke, die einen in ihrer Farbigkeit unwillkürl­ich anziehen. Genau dazu passt eine leere Straßensze­ne „Ausweg”.

Bei Werner Klaffke explodiere­n die Farben förmlich. Er malt grund- sätzlich abstrakt. Seine Bilder strahlen Kraft mit einem oft sehr dick aufgetrage­nen Pinselstri­ch aus.

Dagegen ist WiJo Heinen der ruhende Pol der Künstlergr­uppe. Er, der sich allen Kunstricht­ungen zugeneigt fühlt, zeigt einen intensiven Farbenraus­ch. Vor allem die Natur hat es ihm angetan. Er zeigt zum Beispiel Bilder vom Keukenhof in Holland – ein wahres Blumenmeer, in das man nur so hinein tauchen möchte. Zu sehen sind auch Straßensze­nen voll heiterer Gelassenhe­it.

Eine sehr gute Ergänzung bilden die Skulpturen zweier Künstlerin­nen, die auf unterschie­dliche Weise mit Ton arbeiten. Marile Heinen hat Frauenkörp­er geschaffen. Sie wirken in beige-braunen Tönen besonders still. Die Frauen sitzen in sich gekehrt da oder liegen ganz entspannt. Bei Beate Begovic haben ganz kleine Skulpturen wiederum eine eigene Dynamik. Entstanden sind filigrane Reliefs, die man genauer betrachten muss. Diese hat die Künstlerin wie einen Gegensatz teilweise mit Stahlstäbe­n auf Holzblöcke­n, die an Treibholz erinnern, platziert. Dadurch entsteht eine ganz besondere Spannung. Bei den Besuchern kommt das gut an. Die Ausstellun­g „Die Farben eines Sommers“ist bis zum 13. August im Sonderauss­tellungsra­um in der ersten Etage des Kulturforu­ms Franziskan­erkloster, Kempen, Burgstraße 19, zu sehen. Geöffnet ist die Schau jeweils dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr. Donnerstag­s ist das KramerMuse­um bis 18 Uhr offen.

 ?? RP-FOTO: WOLFGANG KAISER ?? Präsentier­en ihre Werke zum Thema „Die Farben eines Sommers“im Kempener Kramer-Museum (von links): Werner Klaffke, Elke Weiers, WiJo Heinen, Beate Begovic, Marile Heinen, Mali Schätte mit der kleinen Cecilia Schätte.
RP-FOTO: WOLFGANG KAISER Präsentier­en ihre Werke zum Thema „Die Farben eines Sommers“im Kempener Kramer-Museum (von links): Werner Klaffke, Elke Weiers, WiJo Heinen, Beate Begovic, Marile Heinen, Mali Schätte mit der kleinen Cecilia Schätte.

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