Rheinische Post Krefeld Kempen
Boldt: „Es gibt keinen Ausverkauf“
Der Manager von Bayer 04 schließt weitere Transfers dennoch nicht aus.
LEVERKUSEN Pünktlich zum Start der Vorbereitung hat Bayer Leverkusen seine Fans mit einer positiven Nachricht überrascht: Die Werkself bindet ihr Ausnahmetalent Kai Havertz bis 2022. Für den 18-Jährigen ist es sein erster Profivertrag. Bislang hatte der Klub lediglich die Verpflichtung von Rückkehrer Dominik Kohr (FC Augsburg) bekanntgegeben. Verlassen werden den Verein hingegen neben Hakan Calhanoglu (AC Mailand) auch Danny da Costa (Eintracht Frankfurt), Ömer Toprak (Borussia Dortmund), Kyriakos Papadoupolos (Hamburger SV) und Roberto Hilbert (Ziel unbekannt). Manager Jonas Boldt wollte weitere Verkäufe nicht ausschließen, sagte aber auch: „Es wird keinen Ausverkauf geben.“Ziel für die neue Saison sei ein Platz unter den ersten Vier. „Da gehört Bayer 04 auch hin.“
Nach der verpassten Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb will der Werksklub seinen für die Champions League ausgelegten Kader weiter verkleinern. Als heißester Kandidat auf einen Transfer gilt derzeit Kevin Kampl. Leverkusens ehemaliger Trainer Roger Schmidt lockt den 26-Jährigen zu seinem neuen Klub Beijing Guoan in die chinesische Erste Liga. Der gebürtige Solinger ist dem Angebot seines Mentors offenbar nicht abgeneigt. „Es kann alles passieren“, sagte Boldt. „Aber wir gehen davon aus, dass er in hier bleibt.“Ein ähnliches Hin und Her, wie es der 1. FC Köln zuletzt mit seinem Stürmer Anthony Modeste erlebte, der ebenfalls mit einem chinesischen Erstligisten verhandelt hatte, würde es beim Werksklub nicht geben. „Wenn sie ihn wirklich haben wollen, dann bekommen sie es auch geregelt. Aber auf Spielchen, die wir auch ein paar Kilometer den Rhein entlang erlebt haben, werden wir uns nicht einlassen“, sagte Boldt. Eine Entscheidung pro oder kontra China wird definitiv in den kommenden Tagen fallen – das Transferfenster in Fernost schließt bereits am 14. Juli.
Bei den anderen gehandelten potenziellen Abgängen müsse man abwarten, sagte der Manager. Bei Karim Bellarabi, der dank seiner Schnelligkeit bestens ins System von Trainer Heiko Herrlich passen dürfte, sehe es „Stand jetzt“nicht nach Wechsel aus. Sollten aber „vier oder fünf Spieler Geld in die Kasse spülen“, werde „nachgeladen“. Boldt: „Ein gestander Spieler für die Defensive würde uns gut zu Gesicht stehen.“Es ist also gut möglich, dass sich im Kader der Werkself bis zum Start in München noch einiges tut.